Stadt zeichnet engagierte Menschen und Sporttreibende aus Erkrath ehrt: Heimat-Preise und Sportlerehrungen verliehen
Erkrath · Mehrere hundert geladene Gäste aus Kultur und Sport, Gesellschaft, Wirtschaft sowie Politik kamen vergangene Woche in die Stadthalle, um passend zum Internationalen Tag des Ehrenamtes engagierte Erkrather im Rahmen einer feierlichen Ehrungsveranstaltung zu ehren.
Neben der Vergabe der drei Heimat-Preise für besonderen Einsatz zur Wahrung und Förderung von Heimat wurden auch die in ihren offiziellen Wettbewerben erfolgreichsten Sportlerinnen und
Sportler Erkraths für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet. In seiner Eröffnungsrede betonte Bürgermeister Christoph Schultz die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement und einem aktiven Vereinsleben für die Gemeinschaft: „Der Mensch ist ein soziales Wesen. Im Wirken füreinander zeigt
sich dies am besten. Unsere Stadt lebt von all jenen, die sich mit Herz und Verstand einbringen. Ob durch kulturelle, soziale oder sportliche Beiträge – jede einzelne Initiative trägt zur Lebensqualität unserer Stadt bei.“
Schultz hob die Wichtigkeit hervor, dieses Engagement öffentlich zu würdigen und sichtbar zu machen: „Mit dieser Veranstaltung möchten wir Danke sagen. Dafür, dass Sie durch Ihren Einsatz und Ihrer Leidenschaft zur positiven Entwicklung unserer Stadt beitragen.“ Mit der Verleihung des Heimat-Preises soll dieser Einsatz auch symbolisch gewürdigt werden. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Politik und der Bürgerschaft vergibt jährlich gleich drei Preise, die mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000, 1.500 und 2.500 Euro verbunden sind.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Heimat-Preises 2024
Der erste Platz des Heimat-Preises der Stadt Erkrath ging an den Verein der Freunde und Förderer des Naturschutzzentrums Bruchhausen. Im historischen Schulgebäude inmitten der Bruchhauser Feuchtwiesen bietet das Team aus Fachleuten und ehrenamtlichen Hilfskräften ein breites Angebot an Umweltbildungsprogrammen, die regelmäßig von Schulklassen, Kindergärten, Familien, Kindern und auch Seniorinnen und Senioren besucht werden. In seiner Rede würdigte Bürgermeister Christoph Schultz die Arbeit des Vereins, der sich seit rund 30 Jahren dafür einsetzt, Menschen aller Altersklassen Liebe und Respekt für die Natur zu vermitteln: „Das Naturschutzzentrum – beherbergt in der alten Schule Bruchhausen – ist das grüne Herz unserer Stadt. Wie früher ist es auch heute ein zentraler Ort der Bildung, nun vor allem für Nachhaltigkeit und des Engagements für unser aller Umwelt. Durch ihre ehrenamtliche Arbeit leisten Sie einen Beitrag dazu, die Natur unserer Heimat für nachfolgende Generationen zu bewahren“, so der Bürgermeister. Neben Vorträgen und Fortbildungen, Führungen und Seminaren engagiert sich der Verein darüber hinaus aktiv in Naturschutzprojekten, im Biotop Alte Sandgrube, auf eigenen Streuobstwiesen,
im Naturgarten oder einem Urban-Gardening-Projekt.
Der zweite Platz wurde vom stellvertretenden Bürgermeister Marc Göckeritz an die gemeinnützige Hilfsorganisation Tafel Erkrath e.V. verliehen. Seit 2001 setzt sich das Team der Erkrather Tafel ehrenamtlich dafür ein, bedürftige Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen – ein großer Teil davon sind von Armut betroffene Kinder und Jugendliche. Die Waren, die von der Tafel ausgegeben werden, können im herkömmlichen Einzelhandel aufgrund optischer Mängel oder eines baldigen Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr verkauft werden oder stammen aus Überproduktionen. Göckeritz stellte in seiner Laudatio nicht nur die große Bedeutung der Tafel im Alltag viel zu vieler Menschen heraus, sondern lobte auch den Beitrag der Organisation zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und zu mehr Nachhaltigkeit.
Der dritte Platz des Heimat-Preises 2024 wurde post mortem an den verstorbenen Hochdahler Maurermeister, Restaurator und Heimatforscher Meinhard Sucker verliehen. Die stellvertretenden Bürgermeisterin Regina Wedding erinnerte in ihrer Rede an das Leben und das Werk des geschichtsbegeisterten Handwerkers, der sich in Erkrath nicht nur mit seinem Fachbetrieb und zahlreichen Restaurationsarbeiten einen Namen gemacht hat. Als Denkmalschützer, Sammler historischer Dokumente und engagierter Heimatforscher leistete er darüber hinaus bedeutende Beiträge zur Entdeckung und Bewahrung der Erkrather
Geschichte – nicht zuletzt mit der Freilegung der historischen Hochdahler Seilzuganlage aus dem Jahr 1841, an die heute eine Beschriftung an der Bahnunterführung Bergische Allee erinnert. Edith Sucker, Ehefrau des im Oktober 2024 verstorbenen Preisträgers, nahm die Auszeichnung gemeinsam mit ihren Kindern entgegen.
Erkraths Sportlerinnen und Sportler der Jahre 2023 / 2024
Erkrath ist Heimat von mehr als 30 Sport- und Freizeitvereinen, die tausende Menschen in Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus in Bewegung bringen. Das sportliche Angebot reicht von Aerobic, Angeln und Baseball, über Fußball, Floorball und Tennis bis zu Tae-Kwon-Do, Tanzen und auch Volleyball – für jeden
Geschmack ist etwas dabei. Alle zwei Jahre ehrt die Stadt Erkrath daher all jene Sportlerinnen und Sportler, die in Landesmeisterschaften einen der ersten drei Plätze belegt oder an Deutschen sowie höheren Meisterschaften teilgenommen haben. Auch alle Erkrather Mannschaften, die in ihren Ligen siegten, aufgestiegen sind oder vergleichbare Erfolge in anderen Wettbewerben errungen haben, wurden an diesem Abend für ihre sportliche Leistung ausgezeichnet.
Darunter waren Mitglieder des Casting- und Angelvereins Erkrath, des Kyudovereins Neandertal sowie des Tae-Kwon-Do-Clubs Hochdahl. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Schülerinnen und Schüler der Schule für Musik, Tanz und Theater Iris Graf, des TSV Hochdahl 64, des Turn- und Sportvereins Erkrath sowie weitere in Erkrath wohnhafte Mitglieder des TSV Gruiten, der Bogensportgilde Rhein-Wuppertal Langenfeld, der LG Stadtwerke Hilden, des Kayak-Clubs Düsseldorf-Hamm sowie der Kanusportgemeinschaft Essen. Erstmals wurden in diesem Jahr auch zwei Publikumspreise vergeben, über die die Bürgerinnen und
Bürger bei einer öffentlichen Online-Umfrage entscheiden konnten. Abgestimmt wurde über die Mannschaft sowie die Sportlerin oder den Sportler des Jahres.
Mit rund 26 Prozent der Stimmen wurde Sylvia Höhfeld vom Tae-Kwon-Do-Club Hochdahl zur Sportlerin des Jahres gewählt. Die mehrfache Landes- und Deutsche Meisterin aus 2023 belegte 2024 bei den Danish Open in Skanderborg den ersten Platz und krönte ihre beeindruckende Leistung mit dem Weltmeistertitel in der Seniorenklasse bei den Taekwondo Weltmeisterschaften, die Anfang Dezember in Hong-Kong stattfanden. Um die Auszeichnung als Sportlerin des Jahres persönlich entgegennehmen zu können, war Sylvia Höhfeld vom Flughafen in Frankfurt direkt zur Stadthalle nach Erkrath gereist. Dankbar, glücklich und ein wenig außer Atem berichtete die Athletin auf der Bühne von ihren sportlichen Erfolgen und einmaligen Erlebnissen bei der Weltmeisterschaft in Hongkong.
Mannschaft des Jahres 2023/2024 wurden mit mehr als 50 Prozent der Stimmen die U-13-Floorball-Juniorinnen des TSV Hochdahl. Das Team um Trainer Alexander Gumnior und Konrad Paul hatte 2024 nach einem hart umkämpften Turnier und einem atemberaubenderen Finale bei den Deutschen Meisterschaften in Heiligenhaus triumphiert und auch bei den Landesmeisterschaften einen respektablen zweiten Platz belegt. Nun konnten sich die jungen Sportlerinnen zudem über die Auszeichnung als Erkraths Mannschaft des Jahres freuen – mit ihnen zusammen freuten sich unüberhörbar auch die zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder.
Rahmenprogramm rundet Ehrungen ab
Die einzelnen Ehrungsblöcke wurden von einem bunten Rahmenprogramm begleitet: Sophia und Jonas Amelingmeyer sorgten mit zwei hochkarätigen musikalischen Darbietungen für ein stimmungsvolles Setting, während Mitglieder des Tae-Kwon-Do-Clubs Hochdahl ihr Können in verschiedenen Kampfstilen zeigten. Ebenfalls mit reichlich Applaus bedacht wurde der Poetry Slammer „Zwergriese“ Marius Hanke, der die Gäste mit seinem pointiert vorgetragenen Text zum Thema „Heimat“ unterhielt. Beschwingt wurde es dann bei den Auftritten der Schule für Musik, Tanz und Theater unter der Leitung von Iris Graf. Schülerinnen im Alter von zehn bis 16 Jahren präsentierten eine atemberaubende Auswahl an Tanz-Choreographien unterschiedlicher Stile. Vor und nach der Veranstaltung konnten sich die Besucherinnen und Besucher in sportlichen Mini-Spielen messen und an mehreren Stationen im Foyer der Stadthalle Spiele wie Tisch-Curling, Cornhole oder Mini-Tischtennis ausprobieren.