Im Portrait: Die „Zackigen Neandertaler“ Von der Sammelleidenschaft gepackt
Alt-Erkrath · Es gibt eigentlich fast nichts, was man nicht sammeln kann. Peter B. Feuser und seine Mitstreiter der „Zackigen Neandertaler“ haben es die Briefmarken angetan - so zusagen der „Klassiker“ unter den Sammlern.
Seit fast einem halben Jahrhundert - im Jahr 2025 feiert der Verein sein 25jähriges Jubiläum - gibt es nun schon die „Zackigen Neandertaler“. Seit dem 19. Dezember 2000 werden hier hauptsächlich Briefmarken und Münzen, aber auch Ansichtskarten und historische Briefe, gesammelt und getauscht. Viele der derzeit 23 Mitglieder machen dies bereits seit ihrer frühsten Kindheit.
„Bei meiner Einschulung hatte ich drei Briefmarken in meiner Zuckertüte“, erinnert sich der heute 67jährige Winfried Steiling. Von da an war’s um seine Sammelleidenschaft geschehen - besonders die Briefmarken aus Polen und Ungarn haben es dem Erkrather angetan. Sein Vereinskollege Uwe Schmidt (76 Jahre) wurde in der Schulzeit durch seinen älteren Bruder mit der Briefmarken-Sammellust infiziert. „Er schenkte mir damals seine Sportmarken-Sammlung und seitdem habe ich ein besonderes Auge aus Briefmarken mit Fußball- oder Olympiamotiven“, verrät er uns.
Neben dem Sammeln und Tauschen, beschäftigen sich die Vereinsmitglieder auch mit der Geschichte, die hinter jedem Sammlerstück steht. So ersteigerte Wilhelm Pyrlik eine alte Briefsammlung eines Soldaten, der während des zweiten Weltkrieges in russische Gefangenschaft geriet und konnte dank intensiver Recherche auch etwas über den Briefschreiber in Erfahrung bringen.
„Jede Briefmarke erzählt durch ihr besonderes Motiv auch etwas über den jeweiligen Zeitgeist, in dem sie erstmalig veröffentlicht wurde“, weiß Peter B. Feuser, erster Vorsitzender der „Zackigen Neandertaler“. Somit steht die Sammelleidenschaft im engen Kontext mit den jeweiligen geschichtlichen Ereignisse der Zeit. Kein Wunder also, dass einige „Zackige Neandertaler“ auch Mitglied im Bergischen Geschichtsverein Erkrath sind oder auch hier und da Vorträge dort halten. Die Kontakte mit den Briefmarken- und Münzsammlervereinen in der Umgebung - beispielsweise Hilden, Mettmann und Düsseldorf - sind teils sehr intentiv und mit den Vereinskollegen aus Mettmann plant man für das kommende Jahr sogar eine Kooperation.
Die Tauschtreffen finden regelmäßig in der Begegnungsstätte Gerberstraße statt und einen monatlichen Stammtisch gibt es im Keglerheim Förster in Gruiten. Immer wieder gibt es bei solchen Treffen auch die ein oder andere Überraschung: „Beim letzten Treffen brachte unser langjähriges Mitglied, Gert Oswald, einen Geldschein mit. Bei näherer Betrachtung fielen mit fast die Augen aus dem Kopf, hatte er das gute Stück doch eigenhändig in Jacquard-Technik gewebt“, erinnert sich Peter B. Feuser. „Es muss ein immenser Aufwand gewesen sein. dieses nur 60 x 122 Millimeter große Kleinkunstwerk herzustellen, welches er nun dem Vereinsarchiv übergab.“ Dass er gut weben konnte - es war schließlich früher sein Beruf - hatte Gert Oswald bereits mit der rund 1 x 1 Meter großen gewebten Reproduktion der ersten sächsischen Briefmarke, des so genannten „Sachsen-Dreiers“ bewiesen, welche bereits bei einer Ausstellung in der Erkrather Stadthalle 2016 zu sehen war.
Wer mehr über die „Zackigen Neandertaler“ erfahren möchte, kann Peter B. Feuser (erster Vorsitzender des Vereins) telefonisch unter 02104/44074 oder per Mail unter feuser-weyrich@t-online.de erreichen. Die nächsten Tauschtermine in der Begegnungsstätte Gerberstraße, von jeweils 18 bis 20 Uhr, finden am 16. August, 20. September, 18. Oktober, 15. November und 20. Dezember statt.
Der nächste Stammtisch, ab 19 Uhr, in der Gaststätte Keglerheim Förster, Hochstraße 1, in Gruiten findet am 7. September statt. Folgetermine sind der 5. Oktober, 2. November und der 7. Dezember.