Nachlese Lügen haben junge Beine in der Stadthalle Erkrath

Alt-Erkrath · So geht Unterhaltungstheater: Boulevardtheater zeigte seine schönste Seite. Eine leichte unterhaltsame Geschichte, Schauspieler, die ihre Spielfreude auf die Bühne trugen und ein Publikum, das begeistert dabei war und es genoss so gut unterhalten zu werden.

John und Stanley.

Foto: Volker Beushausen

John Smith führt eine Doppelehe, mit Mary Smith in Wimbledon und mit Barbara Smith in Streatham. Sein System ist so austaktiert, dass es eine Zeit dauert, bis Vicky und Gavin feststellen, dass sie den gleichen Vater haben. Eine Katastrophe für John, da die Gefahr besteht, dass sich seine Kinder ineinander verlieben und sein Doppelleben entdeckt wird. Das muss verhindert werden.

Von der ersten Minute an war Stimmung in der Stadthalle. Sicherlich war es ein nicht alltägliches Thema, aber es war schon genial mit welchem Engagement die Schauspieler sowohl verbal als auch mit vollem körperlichem Einsatz das Theaterstück den Zuschauern präsentierten. In Sachen körperlichem Einsatz musste zu mindestens John, gespielt von Mario Thomanek, abends nicht mehr in die Muckibude. Er war während des kompletten Theaterstücks immer auf der Flucht oder musste sich irgendwo im Hechtsprung verstecken oder untertauchen. Allerdings standen die anderen Schauspieler in Sachen körperlichem Einsatz auch ihre Frau oder ihren Mann.

Kerstin Schoele

Foto: Timo Kremerius

Nach vielen Irrungen und Wirrungen kam raus das Vicky nicht Johns Tochter war, sondern Ergebnis eines One-Night-Stands von Mary und Stanley war. Somit stand einer Beziehung zwischen Vicky und Gavin nichts mehr im Wege.

Das Ergebnis war ein Novum, welches man in der Stadthalle lange nicht mehr erlebt hatte. Der Verdienst der Schauspieler, nämlich der Applaus, wechselte nach zehn Sekunden in einen langen frenetischen, begeisternden Klatschmarsch.

280 Kulturinteressiert fanden den Weg in die Stadthalle und wurden nicht enttäuscht. Die Theaterstücke, die das Kulturamt anbietet, sind ausgewogen und unterhaltsam. Man muss immer wieder darauf hinweisen, dass im Gegensatz zu anderen Städten im Kreis Mettmann, in Erkrath Theater, Kultur und Kabarett stattfinden.

Es war einfach atemberaubend, wie das Stück den Zuschauern präsentiert wurde. Was man lange nicht mehr in der Stadthalle gehört hatte, war ein permanentes Kichern, Lachen und Frotzeln. Einfach Unterhaltungstheater der Spitzenklasse wie man es sich wünscht. Dramaturgisch hatte man die Bühne geschickt so aufgeteilt, dass man beide Wohnstätten, sowohl Marys als auch Barbaras, sehen konnte und somit im Geschehen beider Familien eingebunden war. Die Abläufe geschahen in einer Geschwindigkeit und waren teilweise auch sehr spektakulär, dass den Zuschauern fast schwindelig wurde sie aber nie überfordert wurden.

Kulturpause im Foyer der Stadthalle

Ausstellende Künstlerin im Foyer der Stadthalle war die Erkrather Künstlerin Kerstin Schoele.

Demnächst: Am Freitag, den 2. Dezember, erwartet das Publikum endlich wieder Wilfried Schmickler mit seinem Programm „Es hört nicht auf“. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Weitere Infos unter Telefon 0211/240740 09.