Nachlese „Die Kehrseite der Medaille“ in der Erkrather Stadthalle
Alt-Erkrath · Wenn wir darüber nachdenken, stellt sich die Frage, ob wir immer das sagen, was wir denken. In der Komödie „Die Kehrseite der Medaille“ von Florian Zeller liegt das Interesse weniger auf dem Gesagten als auf dem normalerweise Nicht-Gesagten.
Patrick ein langjähriger Freund von Isabelle und Daniel, die seit langem verheiratet sind, hat jetzt eine Neue an seiner Seite. Sie heißt Emma und ist sehr attraktiv. Natürlich gehen Isabel und Daniel auf Distanz. Unglücklicherweise hat Daniel seine Frau überredet, die beiden zum Essen einzuladen. Das Publikum hört die höfliche Konversation der vier Personen und die heimlichen, nicht immer sehr freundlichen Gedanken, die sie normalerweise voreinander verbergen.
Das Stück hatte eine leichte, sehr unterhaltsame und kurzweilige Story und es passte alles zusammen: Vier sehr gut aufgelegte Schauspieler, die das Publikum direkt auf ihrer Seite hatten. Ein Publikum, das auf die Schauspieler einging und dieses durch Szenenapplaus und sehr viel Gelächter bei den verbalen Leckerbissen der Schauspieler belohnte. Die Regie hatte es auch geschafft, das Stück durch geschickte Dramaturgie den gewissen Pfiff zu geben.
Die eingangs erwähnte Essensszene wurde von Anfang an auf zwei Ebenen gespielt. Der Gesprächsform, wenn alle vier sich unterhielten und der Gedankenform, wenn ein Schauspieler in Gedanken verfiel, man aber hörte, was er dachte. In diesem Zustand wurden die anderen Schauspieler bewegungslos und verharrten so lange in diesem Zustand, bis der gedankenversunkene Schauspieler wieder an den Ursprungspunkt seiner Gedanken zurückkam. Ein sehr guter Schachzug des Regisseurs, der beim Publikum auch auf viel Zuspruch stieß. Zum Schluss, nach vielen Irrungen und Wirrungen, gab es für die Zuschauer ein schönes, romantisches Happy End. Alles in allem ein sehr schöner Abend, der mit einem doch lang anhaltenden Applaus belohnt wurde.
Die Besucheranzahl bei den Theaterstücken, die das Kulturamt anbietet, kann man nicht unbedingt als Massenansturm bezeichnen. Es stellt sich die Frage, ob es immer noch dem Coronavirus geschuldet ist oder ob es sich bei den Erkrathern lediglich um eine Lustlosigkeit handelt. Angesicht der Tatsache, dass es in Nachbarstädten kein Kulturprogramm gibt, sollten die Erkrather Bürger doch froh sein und das Kulturangebot, solange es dieses noch gibt, nutzen. Enttäuschender Weise fanden sich zu dem Theaterstück gerade mal rund 250 Zuschauer ein, was den Anstrengungen des Kulturamts und auch der Schauspieler nicht gerecht wurde.
„Kulturpause‘‘ im Foyer der Stadthalle
Ausstellende Künstlerin im Foyer der Stadthalle war gleichen Abend die Erkrather Künstlerin Claudia Hönekamp. Schon während ihrer Schulzeit hat sie gezeichnet, aber mit abstrakter Acrylkunst erst seit 2017 begonnen. Sie nahm seitdem an drei Ausstellungen in der Artfabrik Erkrath, bei der Quickart in der Stadthalle Erkrath, an Art in the Park im Morper Park in Erkrath, Art in the Park im Volksgarten Düsseldorf und am Kunstwalk am Medienhafen Düsseldorf teil. Bilder mit Resin Art macht sie seit 2022. Die „Kulturpause“, wird weiterhin ein fester Rahmen der Erkrather Theater- und Kabarettveranstaltungen sein und erfreut sich beim Kulturamt und dem Publikum einer großen Beliebtheit.
Demnächst: Am Donnerstag, 27. Oktober erwartet das Publikum den Kabarettisten Bernd Stelter mit seinem neuen Programm „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende“ Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Weitere Infos unter Telefon 0211/240740 09.