Deutsche Kyudo-Meisterschaften 2018 Der Kyudoverein Neandertal stellt den Deutschen Meister
Erkrath · Als einziges Mitglied des Vereins nahm Hannelore Heid-Dauner an den Wettkämpfen teil und gewann. Sie berichtet: "Ich hatte mir fest vorgenommen, bei der diesjährigen Sempai-Meisterschaft anzutreten. Sorgsam hatte ich Bogen und Pfeile ausgewählt, die Sehne und Ersatzsehne geprüft und optimiert, die nötige Kyudo-Bekleidung samt Kimono gerichtet und andere Utensilien eingepackt.
Schließlich sollte alles so perfekt wie möglich für den Wettkampf vorbereitet sein, dazu gehörte auch die mentale Vorbereitung auf beste Schüsse. Ich hatte ein gutes Gefühl!"
An den Deutschen Meisterschaften, die am 23.und 24. Juni 2018 in Karlsruhe stattfanden, nahmen über 80 Kyudoka aus ganz Deutschland teil: Am Samstag wurde die 32. Sempai-Meisterschaft für Kyudoka ab dem fünften Dan aufwärts durchgeführt; danach die 41. Einzelmeisterschaft für den ersten bis vierten Dan. Am Sonntag folgte die 41. Mannschaftsmeisterschaft, zu der je drei Schützen aus den Bundesländern entsandt werden. Den Abschluss bildete die elfte Kyu-Meisterschaft für Schützen mit dem dritten bis ersten Kyu.
Nach der beeindruckenden Eröffnungszeremonie, die viel Energie ausstrahlte, traten acht Sempai in zwei Vierergruppen an, um in der Tai Hai -Bewegungsform 4x2 Pfeile auf 28 Meter zu schießen. "In der Sporthalle war es vollkommen still, als wir mit gleichförmigen Bewegungen das markierte Dojo betraten und, angekommen an unseren Schusspositionen auf der Honza, die Männer den linken Kimono-Ärmel auszogen, die Frauen ihre Kimono-Ärmel mittels eines rund 2,20 Meter langen Bandes hochbanden. Ich spürte eine Aufgeregtheit in mir hochkommen, ließ sie jedoch schnell hinter mir. Mit konzentrierter Energie gelang mir ein Treffer nach dem anderen, insgesamt sechs von acht Schüssen. Bis zum Schluss blieb ich ganz auf mich konzentriert, dann erfuhr ich, dass ich Deutsche Sempai Meisterin 2018 geworden war! Die Freude war sehr groß!"
Die Schüsse waren für Hannelore Heid-Dauner ein besonderes Erlebnis wie unter anderem die zu ihrem fünften Dan, den sie 2011 in Paris bestand.
"1997, also vor 21 Jahren, habe ich zusammen mit meinem Mann Günther Dauner den Weg des Bogens begonnen, der uns 2006 in den Kyudoverein Neandertal führte. Trainingsschwerpunkt Nr. 1 war und ist für mich das beharrliche, ausdauernde Üben der Technik wie auch der Bewegungsformen (Tai Hai und Sharei) verbunden mit der zentrierten Körperhaltung, wie es hier in meinem Hauptverein Neandertal zwei Mal in der Woche praktiziert wird."
Seit 2016 betreut sie einmal in der Woche eine Gruppe Kyudoka des DJK TuS Hürth als Trainerin. Die Deutschen Kyudo-Meisterschaften 2018 fanden in einer respektvollen und freundlichen bis freundschaftlichen Atmosphäre statt." Ich hoffe, nächstes Jahr wieder dabei sein zu können, auch um meinen Titel zu verteidigen."