Lärmschutzmaßnahme erfordert Umbau der Innenzwinger Zu laut, zu klein: Tierheim Hilden wuppt weiteren Umbau

Erkrath/Kreis · Es ist ein Problem, dass schon seit vielen Jahren schwelt und für das nun eine Lösung herbei geführt wurde, für das tief in die Tasche gegriffen werden muss: Die Hunde im Tierheim Hilden bellen nachts stellenweise so laut, dass sich Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft gestört fühlen.

Vor einigen Jahren wurden die Außenzwinger des Tierheims Hilden umgebaut. Nun sind die Innenzwinger an der Reihe.

Foto: Tierheim Hilden

Es gab in der Vergangenheit immer wieder Gespräche zwischen den Betroffenen zum Thema: Mit dem Tierheim Hilden selber, der Stadt Hilden und dem Kreis Mettmann. Zuletzt hatte man sich so geeinigt, dass die Hunde nachts, zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens, in ihren Innenzwingern eingeschlossen werden und in dieser Zeit nicht mehr die Ausläufe nutzen können. Vorherige Maßnahmen, wie Schallschutzmatten, Vorhänge und eine Bepflanzung, die die Sichtachse der Tiere änderte, damit diese sich weniger gestört fühlen und somit weniger bellen, hatten leider nur mäßigen Erfolg gebracht.

Günter Dehnert, erster Vorsitzender des Tier- und Naturschutzvereins Hilden.

Foto: privat

„Früher war das hier alles einmal Industriegebiet rund um das Tierheim“, erinnert sich Günter Dehnert, Vorsitzender des Tier- und Naturschutzvereins Hilden, der das Tierheim betreibt. „Dann wurde es zu einem sogenannten Mischgebiet, in dem auch Wohnbebauung möglich wurde und somit begannen auch unsere Probleme in Sachen Schallschutz.“

Mit der Lösung, dass die Hunde nun nachts nicht mehr in die Außenzwinger können, wurde zwar das Lärmproblem deutlich gemildert, aber die Tiere haben nun in diesen Stunden zu wenig Platz. „Die derzeitige Gesetzeslage schreibt vor, dass Hunde ab einer Schulterhöhe von 65 Zentimeter mindestens zehn Quadratmeter Platz benötigen. Unsere Innenzwinger sind aber nur zwischen 6,5 und 8,2 Quadratmeter groß“, erklärt uns Günter Dehnert. Also muss der Tier- und Naturschutzverein Hilden, nach dem erst kürzlich durchgeführten Umbau des Katzenhauses (wir berichteten), nun erneut tief in die Tasche greifen, um für die Hunde eine tierschutzkonforme Unterbringung zu gewährleisten.

Die Kosten für den Umbau der Hundezwinger belaufen sich nach ersten Berechnungen zwischen 110.000 und 130.000 Euro. Allein die Kosten für die Abbrucharbeiten schlagen mit 10.000 bis 12.000 Euro zu Buche. „Wir müssen diesen Umbau, genau wie den Umbau des Katzenhauses, aus eigener Tasche finanzieren, denn - laut der laufenden Verträge - mit den Städten Hilden, Langenfeld, Monheim, Erkrath und Mettmann sind solche außerplanmäßigen Arbeiten nicht abgedeckt.“

Um wenigstens einen Teil der Kosten etwas zu reduzieren, startete das Tierheim Hilden in der vergangenen Woche auf Facebook einen Aufruf, dass ehrenamtliche Helfer für die Abrissarbeiten gesucht werden. „Die Resonanz war überwältigend“, sagt Günter Dehnert. „Innerhalb von zwei Tagen hatten sich bereits 200 Menschen gemeldet, die mit anpacken wollen. So viele Menschen können wir vor Ort natürlich allein schon aus Platzgründen nicht einsetzen, aber wir sind total dankbar, dass es so viele Bürger gibt, die uns helfen wollen.“

Die Abrissarbeiten werden voraussichtlich am 4., 11. und 18. Januar erfolgen. Danach werden die Zwinger neu, größer und auch moderner von Fachfirmen gebaut. „Wir hoffen, dass wir bis Ende April/Anfang Mai mit allem fertig sind“, gibt sich Günter Dehnert hoffnungsvoll. Während der Abriss- und Umbauarbeiten müssen die vierbeinigen Fellnasen umziehen. „Wir haben bereits alle in Frage kommenden Tierheime im Umkreis angeschrieben und hoffen, dass wir dort alle Hunde temporär unterbringen können.“

Wer das Tierheim Hilden finanziell für dieses Projekt unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun:
Tierheim Hilden
Institut: Sparkasse HRV

IBAN: DE48 3345 0000 0034 3070 66

BIC: WELADED1VEL

Weitere Informationen zum Tierheim Hilden gibt es online auf www.tierheim-hilden-ev.de.

(nic)