Damit Naturschutz und Erholung zusammen funktionieren: Neue Informationstafeln in der Hildener Heide

Kreis · Die Hildener Heide ist ein Teil der Bergischen Heideterrasse, die sich östlich des Rheins entlang des Bergischen Landes von Duisburg bis Siegburg erstreckt. Sie entstand vor 2,5 Millionen Jahren bis etwa 9660 vor Christus durch sandige und kiesige Ablagerungen, die der Urstrom Rhein und Winde mitbrachten.

Foto: Kreis Mettmann

Zusammen mit der historischen Nutzung durch den Menschen entstanden auf den mageren Böden Lebensräume für viele, zum Teil seltene Tier- und Pflanzenarten.

Diese Lebensräume werden durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet geschützt und durch Pflegemaßnahmen erhalten und entwickelt.

Um Erholungssuchende über die Schönheiten und Besonderheiten dieser Landschaft zu informieren, haben die untere Naturschutzbehörde des Kreises zusammen mit der Biologischen Station Haus Bürgel und der Stadt Hilden neue Infotafeln gestaltet. Auf vier farbigen Tafeln entlang der gekennzeichneten Wege werden Flora und Fauna der Naturschutzgebiete am Sandberg beschrieben, Lebensweisen erläutert und kulturelle Besonderheiten erwähnt. Zwei weitere Tafeln weisen auf die Hundewiese hin, auf denen Hunde freilaufen dürfen, eine Besonderheit in der Region.

Der Besucher erfährt, dass die Heidenelke im Kreis Mettmann nur hier vorkommt. Das Heidekraut verwandelt im August kleine Teilflächen in lila blühende Teppiche, die ein Paradies für nektarsuchende Insekten sind. Am Gipfel des Sandberges können vor allem wärmeliebende Tiere beobachtet werden, wie die Zauneidechse, die als wechselwarmes Tier ausgiebige Sonnenbäder nimmt. Wildbienen graben ihre Eiablagenester in den lockeren sandigen Boden und die Blauflügelige Ödlandschrecke lässt beim Flugsprung ihre leuchtend blauen Flügel aufblitzen.

Damit Naturschutz und Erholung zusammen funktionieren, gibt es auf der Willkommenstafel am Parkplatz einen wichtigen Hinweis für alle Erholungssuchenden und Hundebesitzer: Denn die Natur kann hier nur so schön, naturnah und vielfältig bleiben, wenn alle Besucher Rücksicht nehmen. Im Wald und in den Naturschutzgebieten dürfen die Wege zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt nicht verlassen werden. Das gilt auch für Hunde, die auf den Wegen gehalten werden müssen. Im Naturschutzgebiet dürfen sie ausschließlich an der Leine mitgeführt werden. Als Erinnerungshilfe wurden kleine Hundeschilder an den Wegen angebracht.

Die untere Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann, die Stadt Hilden und die Biologische Station Haus Bürgel fördern mit ihren praktischen Maßnahmen die charakteristischen Merkmale der Heidelandschaften und mit den Informationstafeln das Wissen über die Besonderheiten der Hildener Heide, damit Erholungssuchende die Natur doppelt genießen können und Rücksicht auf wildlebende Tiere und Pflanzen nehmen.