Kreisweite Aktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Gemeinsame Mahnwache zum Orange Day

Kreis/Erkrath · Anlässlich des „Orange Day“, des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, luden die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann gemeinsam zu einer Mahnwache unter dem Motto „Stoppt Femizide! NEIN zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ in den Innenhof der Kreisverwaltung Mettmann ein.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen fand eine gemeinsame Mahnwache im Innenhof der Kreisverwaltung Mettmann statt.

Foto: Kreis Mettmann

Neben Landrat Thomas Hendele, Mettmanns Bürgermeisterin Sandra Pietschman sowie weiteren Vertreterinnen und Vertreter des Polizeilichen Opferschutzes, der Caritas und des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer e.V. nahmen auch rund 200 Bürgerinnen und Bürger an der Veranstaltung teil. Eine Installation mit 155 leeren, von Kerzen beleuchteten Stühlen, stand stellvertretend für all jene Frauen in Deutschland, die im vergangenen Jahr von ihren Partnern oder ehemaligen Partnern umgebracht wurden.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 938 Frauen und Mädchen Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten. „Die bundesweiten Zahlen sind erschreckend. Daher ist es umso wichtiger, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und darauf hinzuweisen, dass Gewalt gegen Frauen in jedweder Form

niemals eine Rechtfertigung hat – weder religiös, noch kulturell, noch aus sozialen oder persönlichen Gründen“, macht Landrat Thomas Hendele in seiner Rede deutlich. Wie alltäglich Gewalt gegen weibliche Personen ist, schilderten die Gleichstellungsbeauftragten der Städte anhand eindringlicher Fallbeispiele von Morden und Gewalttaten aus dem Kreisgebiet. Im Durchschnitt wird alle 48 Stunden eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet, alle drei Minuten werden weibliche Personen Opfer von häuslicher Gewalt – die Dunkelziffer ist weit größer.

„Es ist beschämend, dass Frauen und Mädchen regelmäßig aufgrund ihres Geschlechtes zu Opfern von Herabwürdigung, Gewalt und Mord werden. Dies können und dürfen wir nicht tolerieren. Es braucht nicht nur gesetzliche Maßnahmen, sondern eine gesellschaftliche Haltung, die klar sagt: Es ist kein Platz für Gewalt in unserer Mitte“, fügt Annegret Pollmann, städtische

Gleichstellungsbeauftragte in Erkrath, hinzu. Im Anschluss an die Mahnwache boten mehrere Ausstellungsstände den Besucherinnen und Besuchern zudem die Möglichkeit, sich über Hilfsangebote und Beratungsstellen für Betroffene im Kreisgebiet zu informieren. Der SKFM e.V. und der Caritasverband für den Kreis Mettmann waren mit Fachpersonal vor Ort und auch die Opferhilfe des Weiße Rings sowie die Beamtinnen und Beamte der Kreispolizeibehörde berichteten über ihre Arbeit in den kreisangehörigen Städten.