Leserecho Sendemast – wohin?
Hochdahl · Zu der möglichen Errichtung eines Mobilfunkmastes der Telefon im Landschaftsschutzgebiet auf dem Feld zwischen Höhenweg und Winkelsmühler Weg haben wir folgenden Leserbrief erhalten.
„Die Brisanz eines kommunalen Themas liegt natürlich auch immer in der Perspektive der Betroffenen. Sobald ein Mobilfunkmast vor der eigenen Tür errichtet werden soll, beschäftigen sich zunächst vor allem die Betroffenen, in der unmittelbaren Nähe wohnenden Bürger und Bürgerinnen mit der Thematik „Mobilfunk“ und aktuell natürlich auch mit dem Ausbau des 5G-Netzes.
Meist möchte nach intensiver Recherche über die Problematik der elektromagnetischen Strahlung niemand mehr einen Mast unmittelbar vor der eigenen Wohnungstür haben. So ist es wohl auch im Jahr 2008 gewesen, als Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Politik im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens die Errichtung von Sendemasten in einem Teilgebiet der Willbeck grundsätzlich verhindert haben. Einer der Gründe war damals zudem auch der erhebliche Werteverlust der Immobilien, der durch die Errichtung eines solchen Masts entstanden wäre. Dies ist auch heute nicht anders. Das darüber hinaus natürlich dann ein Stadtgebiet auch Probleme mit der Mobilfunkversorgung bekommen kann, liegt auf der Hand.
Was aber ganz und gar nicht auf der Hand liegt, ist, dass ein Telekommunikationsunternehmen einen Sendemast an einem Standort nur deshalb errichten will, um von dort angeblich in erster Linie einen sehr kurzen Abschnitt von rund 200 Metern einer Bahnstrecke mit Mobilfunk zu versorgen. Diese Argumentation ist unredlich, weil sie das eigentliche Interesse der Betreiber nicht erwähnt. Dass sich dagegen nun ebenfalls wie in der Willbeck 2008 und natürlich auch an anderen Standorten – zuletzt 2018 am Fabershof in Alt- Erkrath - Anwohner zu Wehr setzen, liegt in der Natur der Sache. Vor allem dann, wenn es wirkliche, von einem Fachmann vorgeschlagene Standortalternativen gibt, die aber von der aktuellen politischen Mehrheit im Stadtrat scheinbar überhaupt nicht zur Kenntnis genommen werden.
Dies muss sich ändern. Nun wird am 22. März um 17 Uhr in der Stadthalle über diesen Mast in Hochdahl erneut diskutiert –und wir erwarten- dass dann auch über die alternativen Standorte, bei denen die Bürger und Bürgerinnen vor unerwünschten gesundheitlichen Nebenwirkungen geschützt werden würden, ernsthaft beraten wird! Dies ist ein brisantes Thema, das auch weiterhin und in Zukunft verstärkt alle Einwohner und Einwohnerinnen in Erkrath beschäftigen wird. Kommunale Initiativen in ganz Deutschland sind schon jetzt ein Beleg dafür.“
Ewa Jureczko-Weber, Erkrath
Hinweis: Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.