Buchvorstellung: „Hochdahler Bauernhöfe - vom Ackerbau und Landleben zur Neuen Stadt“ ...als der kautzige Alois Piech noch jauchzend seinen Hut in die Luft warf...

Hochdahl · Nach dem „Hochdahler Heimatbüchlein“ im vergangenen Jahr, gibt Heimatforscher Herbert Bander mit seinem neuen Werk „Hochdahler Bauernhöfe - vom Ackerbau und Landleben zur Neuen Stadt“ erneut einen tiefen Einblick in die Geschichte des Stadtteils.

Herbert Bander mit seinem neuen Buch "Hochdahler Bauernhöfe - vom Ackerbau und Landleben zur Neuen Stadt".

Foto: nic

Die alten Hochdahler erinnern sich vielleicht noch an den kautzigen Alois Piech, ein Mitarbeiter der Familie Löhers auf Gut Schlickum. Denn kam er mit seinen von zwei kräftigen Pferden gezogenen Leiterwagen vom Acker zurück, warf er zur Freude der Kinder seinen zerknitterten Hut mit breiter Krempe jauchzend in die Luft und bekam so seinen Spitznamen Old Joe verpasst.

Oder wer weiß noch von Pitt Hendricks? Der Holländer, der die Kühe auf Gut Bonnhaus versorgte? Außerdem kümmerte er sich noch um eine große Hühnerschar und der Gutsherr ließ den auffällig kleinwüchsigen Mitarbeiter gewähren, wenn der sich nach Feierabend mit seinen Holzschuhen an den Füßen auf den Weg machte, um mit einem Korb voller Eier die Einheimischen von Haustür zu Haustür zu versorgen. Den Erlös steckte er sich in die eigene Tasche und einiges davon blieb bei seiner regelmäßigen Einkehr in die damalige Gaststätte „Trillser Stübchen“ zurück.

Mit solchen und anderen Erinnerungen bereichert Herbert Bander in seinem neuen Buch die Geschichten der damals 25 Bauernhöfe vor der Errichtung der „Neuen Stadt Hochdahl“. Die Besonderheit für die Landwirtschaft in unserem Raum war und ist der wertvolle Lehmboden. Angebaut wurden hier damals vor allem Getreide, Kartoffeln, Kohl sowie Futter- und Zuckerrüben. Außerdem sicherte die Haltung von Milchkühen und Schweinen den Lebensunterhalt der Landwirte. Jedem einzelnen Hof, teilweise heute nicht mehr existent, weil sie entweder abgerissen wurden, ihr Land an die damalige Entwicklungsgesellschaft Hochdahl verkauft wurde oder nun einem neuen Zwecke dienen, hat Herbert Bander ein eigenes Kapitel gewidmet und mit historischem Bildmaterial bereichert.

Zurückgreifen konnte der Autor auf den großen Literaturfundus der Heimatforscherin Hanna Eggerath. Wertvoll war auch die Arbeit von Jürgen Kahl als Lektor und schließlich konnte der Autor in das Buch zahlreiche Fotos aufnehmen, die er zusammen mit seinem Bruder Gottfried, Manfred Janssen und Hans Zerwas (+) über viele Jahre hinweg gesammelt hat.

Im hinteren Teil des 140 Seiten starken Buches findet sich noch ein Kapitel mit Kurzgeschichten und historischen Fotos. Darin geht es um das Naturschutzzentrum Bruchhausen, die Rolle der Entwicklungsgesellschaft Hochdahl, dem Schlickshof, Schloß Pierlepont und Walter Püttbach - ein Mann für alle Fälle. Das Buch von Herbert Bander mit dem Titel „Hochdahler Bauernhöfe - vom Ackerbau und Landleben zur Neuen Stadt“ ist zum Preis von 24,90 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich.

(nic)