Rückschlag im Aufstiegsrennen für den SC Unterbach
Erkrath · Mit bescheidenem Erfolg starteten die drei Fußball A-Kreisligisten ins neue Fußballjahr. Der SSV Erkrath kassierte mit dem 2:5 bei Polizei SV Düsseldorf eine bittere Niederlage. Gegen Verfolger SG Benrath-Hassels unterlag der SC Unterbach auf eigenem Platz mit 0:2. Einzig der SC Rhenania Hochdahl landete mit dem 2:2 gegen Rot-Weiß Lintorf, dem ersten Punktgewinn nach 13 Pleiten in Serie, einen Achtungserfolg.
Ob die fehlende Wettkampfpraxis für die Niederlage der Erkrather bei den abstiegsbedrohten Grafenbergern ausschlaggebend war, darüber kann nur spekuliert werden. "Wir hatten in der ersten halben Stunde durch Joel Wollscheid und Tobias Freese klare Torchancen", blickte Dirk Wollscheid auf die beste Spielphase der Gäste zurück. Und der Sportliche Leiter des SSV ergänzte: "Nach dem dritten Gegentor verloren wir den Faden, haben uns aber später wieder gefangen. Dass der Treffer von Dominik Renner acht Minuten vor Schluss keine Anerkennung fand, war nach unserer Einschätzung eine Fehlentscheidung des schwachen Schiedsrichters." Felix Weich glich nach dem 0:1 (38.) vier Minuten später aus. Ärgerlich die erneute Führung der Düsseldorfer kurz vor der Pause, die in der 68. Minute gar auf 3:1 ausgebaut wurde. Nach dem 3:2 (80.) durch den abgefälschten Freistoß von Marc Fritsch (und dem nicht anerkannten Renner—Treffer — 84.) witterte Erkrath kurzzeitig Morgenluft. Ganz am Ende aber (90. + 90+3) packte der PSV noch zwei Treffer drauf. Da hatten die Erkrather längst auf totale Offensive umgeschaltet. Am Sonntag, Anstoß ist um 15 Uhr auf Sportplatz am Weidenweg, ist das Team von Trainer Denis Clausen zum Kellerduell bei der SpVg. Hilden 05/06 zu Gast. Im letzten Spiel des vergangenen Jahres siegten die Itterstädter an der Freiheitstraße mit 5:3. "Da wollen unsere Jungs natürlich etwas gutmachen. Gerade im direkten Vergleich mit den Klubs vom Tabellenende sind die Punkte eminent wichtig. Allerdings müssen wir erst einmal sehen, wie unsere Elf, die glatte Niederlage beim Polizei SV verdaut hat", sagt Dirk Wollscheid. Fraglich ist der Einsatz der angeschlagenen Marc Fritsch und Abderazzag Emhamed.
Darauf hat der SC Rhenania Hochdahl seit dem 9. September (3:3 gegen Hilden 05/06) des vergangenen Jahres gewartet. Mit dem 2:2 gegen Lintorf feierte das Schlusslicht endlich wieder einen Punktgewinn. Patrick Stotko, vom Bezirksligisten VfB 03 Hilden II an die Grünstraße gewechselt, fügte sich als zweifacher Torschütze gleich blendend ein. Der Mittelfeldspieler, von Hause aus alles andere als ein Torjäger, markierte drei Minuten vor der Halbzeit den Anschluss und traf sieben Minuten nach Wiederbeginn zum Ausgleich. Dabei schien sich der Negativtrend der personell arg dezimierten Rhenanen angesichts des frühen 0:2-Rückstandes (3., 17. — Handelfmeter) schon fortzusetzen. Doch die Hochdahler boten den Angerländern die Stirn, hätten durch den eingewechselten Younes Hajjam (72.) fast noch den Siegtreffer erzielt. Auch Lintorf, nach einer roten Karte" (78.) dezimiert, hatte in der zweiten Hälfte noch seine Chancen, traf dabei einmal "Aluminium". Peter Mollenhauer war mit der Vorstellung bei seinem Cheftrainer-Debüt zufrieden: "Wir mussten ja anfangs den doppelten Rückschlag verkraften. Das haben die Jungs prima hingekriegt. Die Moral war vorbildlich, da hat jeder für jeden gekämpft. Nur so funktioniert das in unserer prekären Tabellensituation." Schon am Sonntag geht es für die Rhenania beim ebenfalls abstiegsbedrohten FC Bosporus Düsseldorf um weitere wichtige Punkte. Gespielt wird um 15 Uhr auf dem Sportplatz an der Fährstraße in Bilk. "Wir müssen wieder über die mannschaftliche Geschlossenheit kommen. Die ist im Moment unser Plus. Der Punkt gegen Lintorf hat für neues Selbstvertrauen gesorgt. Das müssen, wir gepaart mit Kampfgeist und Laufstärke, auch gegen Bosporus auf den Platz bringen," betont Mollenhauer.
Das hatte sich der SC Unterbach ganz anders vorgestellt. Im dritten Anlauf, nach den Niederlagen im Kreispokal und am vorletzten Hinrunden-Spieltag, sollte gegen die SG Benrath-Hassels endlich der erste Sieg her. Doch daraus wurde nichts — Endstand 0:2 (0:1) nach einer phasenweise hitzigen Partie. Selbst der Besuch des Unterbacher Karnevals-Prinzenpaares Klaus I und Susanne I, die mit ihrem Gefolge zum symbolischen Anstoß gekommen waren, war kein Garant für drei Punkte. Das Team von Trainer Ibo Cöl begann forsch, kam durch Neuzugang Kevin Esser und Kapitän Sven Gehrmann anfangs zu guten Torchancen. Beindrucken ließen sich die einige Male arg resolut zur Sache gehenden Benrather, die beim vom Schiedsrichter nicht anerkannten Freistoßtor von Tobias Schössler (14.) Glück hatten, davon aber nicht. Spielentscheidend waren letztlich die Szenen in der 29. und 43. Minute. Zunächst handelte sich Abwehrchef Kai Leeuwis durch zwei dumme Fouls binnen weniger Minuten die gelb/rote Karte ein. Dann brachte Gäste-Spieler Sabelfeld mit einem Treffer Marke "Tor des Monats" die Gäste kurz vor der Halbzeit in Führung. Nach dem Seitenwechsel versuchten die jetzt hinter Wersten 04 auf den dritten Tabellenplatz zurückgefallenen Unterbacher alles, um zumindest einen Zähler zu retten. Mit dem 0:2 (61.) war dieses Vorhaben allerdings schnell ad acta gelegt. Dem SCU fehlten in der Folge Durchschlagskraft, zwingend herausgespielte Torchancen und auch die letzte Überzeugung, das Blatt noch wenden zu können. "Das war für beide Mannschaften eine wichtige Partie, von daher waren auch viele Emotionen im Spiel. Der Schiedsrichter war dem selten gewachsen, lag mit einigen Entscheidungen falsch. Genauso wie Kai die Ampelkarte sah, hätten auch zwei Benrather nach den Attacken gegen Sven Gehrmann und Tobias Schössler frühzeitig vom Platz gehört", bilanzierte Fußball-Abteilungsleiter Jörg Spanihel, der der eine Stunde lang in Unterzahl spielenden eigenen Elf in Sachen Kampfgeist und Moral keinen Vorwurf machen konnte. Ohne die gesperrten Kai Leeuwis und Tobias Schössler (fünfte gelbe Karte) treten die Unterbacher am Sonntag um 15 Uhr beim Tabellensechsten SV Hösel an. Erneut eine knifflige Aufgabe für die Cöl-Schützlinge, die im Hinspiel am 9. Dezember mit 3:1 die Oberhand behielten. "Zunächst einmal gilt es, das Benrath-Spiel schnell abzuhaken. Dazu müssen wir aus den gemachten Fehlern die richtigen Schlüsse ziehen. Und eines ist klar: Um den Anschluss nach ganz oben nicht zu verlieren, müssen wir unbedingt punkten", sagt Jörg Spanihel.