Reitsport in Erkrath Fohlenfreude auf dem Uhlenhof

Erkrath · Nachwuchs auf dem Uhlenhof: Familie Weber freut sich über drei gesunde eigene Fohlen, das Vierte ist bereits „unterwegs“ und sollte in Kürze ebenfalls das Licht der Welt erblicken.

Hans Willi Weber zusammen mit Fohlen Havi und Mutterstute Lulu. Noch mehr Fotos gibt es auf www.lokal-anzeiger-erkrath.de.

Foto: nic

Es ist das zweite Jahr in Folge, dass Hans Willi Weber wieder eigene Fohlen auf seinem Hof aufwachsen sieht. Die Jahre zuvor wurden diese immer in Zuchtställen bis zur Ausbildung untergebracht. Doch schöner ist immer, die Nachwuchs-Springpferde selbst zu betreuen und die Entwicklung hautnah mitzuerleben. An der Seite von Uhlenhof-Chef und Pferdewirtschaftsmeister Hans Willi Weber stehen stets Ehefrau Sybille Weber (Trainerin und Züchtern) und Tochter Antonia (Pferdewirtin mit Schwerpunkt Reiten/Trainerin), die übrigens kürzlich  Mutter geworden ist. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch vom Lokal Anzeiger Erkrath.

Die drei Hengstfohlen - Havi, Carlo und Contagio - tollen derzeit auf der Wiese herum - natürlich stets unter den wachsamen Augen der Mutterstuten Lulu, Alma und Cortina. Stute Carlotta befindet sich derzeit in der „heißen Phase“ und könnte quasi jeden Moment ihr Fohlen zur Welt bringen. „Sie ist schon seit einer Woche überfällig“, sagt uns Hans Willi Weber. Was übrigens nichts ungewöhnliches oder beunruhigendes ist. Ähnlich wie bei Menschenmüttern kommen die Fohlen nicht immer auf den ungefähr errechneten Geburtstermin zur Welt. Pferde sind zwischen elf bis zwölf Monaten trächtig. Die normale Trächtigkeitsdauer erstreckt sich von 336 +/- 20 Tagen. Hat also eine riesige Spannbreite.  Er kurz vor der Geburt, also im elften Monat, ist die Lunge beim Fohlen voll ausgebildet. Nicht die Mutter löst die Geburt aus, sondern das Fohlen. Das ist insofern sinnvoll, da das Fohlen „reif“ sein muss, also es muss imstande sein, sofort nach der Geburt seine Lungentätigkeit voll einsetzen zu können, um zu atmen, aufzustehen und nach dem Euter zu suchen. In der Regel bringen die Stuten ihre Fohlen - meist am späten Abend oder in der Nacht - wenn im Stall Ruhe eingekehrt ist - selbstständig, ohne große Hilfe des Menschen zur Welt. Dennoch ist es immer wichtig, dass jemand dabei ist, falls doch plötzlich Komplikationen auftreten sollten und schnelle Hilfe gefordert ist oder sogar der Tierarzt gerufen werden muss. Bei Hans Willi Weber uns seinen drei wirklich sehr hübschen kleinen Hengsten ist zum Glück alles glatt gelaufen und die Tiere erfreuen sich samt Mutterstuten bester Gesundheit.

Emilia Cloppenburg und ihr Kensington freuen sich über die optimalen Trainingsbedingungen auf dem Uhlenhof. Für Hans Willi Weber und sein Team stehen die individuellen Bedürfnisse der Pferde und ihrer Reiter stets an erster Stelle.

Foto: nic

„Im kommenden Jahr werden wir unsere Fohlen, die dann ja schon Jährlinge sind, zum Gestüt Kai Ligges in Ascheberg bringen“, erklärt Hans Willi Weber. Dort können sich die die Junghengste vom Uhlenhof mit anderen gleichaltrigen Hengsten auf großen Wiesen tummeln und werden dadurch in ihrem Sozialverhalten geschult. Man könnte sagen, sie kommen in den Kindergarten beziehungsweise in die Vorschule. Die Ausbildung der Nachwuchspferde übernimmt dann wieder Familie Weber. In der Regel beginnt diese altersgerecht ab dem dritten beziehungsweise vierten Lebensjahr. Wir dürfen also gespannt sein, wie die drei beziehungsweise vier Nachkommen sich in den nächsten Jahren entwickeln werden.

Optimale Trainingsbedingungen finden Pferd und Reiter im Pferdesportzentrum Uhlenhof allemal. Erst in diesem Frühjahr wurden sowohl der großzügige Spring- als auch der Dressurplatz mit einem so genannten „Ebbe-Flut-System“ ausgestattet. Zu verdanken ist das dem Engagement des Reit- und Fahrvereins Erkrath, der dafür eigens einen Antrag im Rahmen des NRW-weiten Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ gestellt hat und vom Land für dieses Vorhaben 216.000 Euro aus dem Fördertopf erhalten hat (wir berichteten). Die Technik liegt unterirdisch und fügt je nach Wetterlage dem Sandboden Feuchtigkeit zu oder saugt sie ab. Das abgesaugte Wasser wird dabei aufgefangen und wiederverwertet. Entgegen Reitböden mit Oberflächenentwässerung, kann bei dem Ebbe-Flut-System das überschüssige Wasser nach Regenfällen in Zisternen direkt abgeführt werden und dann über die Zisterne für die Bewässerung des Reitplatzes oder für andere Zwecke verwendet werden. Die Gesamtkosten für beide Reitplätze beliefen sich auf insgesamt rund 254.000 Euro. 38.000 Euro gab der Verein aus eigenen Mitteln hinzu. Somit können die vierbeinigen Sportler quasi das gesamte Jahr an der frischen Luft trainiert werden. Für das dritte Oktoberwochenende plant das Team des Uhlenhofes gemeinsam mit dem Reit- und Fahrverein Erkrath ein Turnier mit Prüfungen in Dressur und Springen bis zur Schweren Klasse auszurichten. Alle Beteiligten hoffen, dass die Coronapandemie diesem Vorhaben keinen Strich durch die Rechnung macht. Details zum Ablauf werden rechtzeitig auf der Webseite des Uhlenhofes beziehungsweise des Reit- und Fahrvereins Erkrath bekannt gegeben. Im kommenden Jahr ist dann wieder das weit über die Grenzen Erkraths beliebte Reitturnier - die Düsseldorfer Reitertage - geplant.

Mehr Infos zum Uhlenhof gibt es online auf www.pferdezentrum-uhlenhof.de und zum Reit- und Fahrverein Erkrath auf http://www.ruf-erkrath.de.

Noch ein kleiner Tipp für alle Menschen, die Wert auf Bioqualität bei Fleisch legen: Hans Willi Weber ist  passionierter Jäger und bietet regelmäßig auf seinem Hof frisches Wildfleisch an. Das kann man in der Küche sehr vielfältig verarbeiten, wie beispielsweise zu Burger-Patties, Grillfleisch, Würstchen oder aber auch Cevapcici. Mehr Infos dazu gibt es telefonisch unter 0177/2440200 oder per Mail an uhlenhof@aol.com.