Einzigartiges Otter-Zentrum kümmert sich um die Wiederausbreitung der Bestände Die Rückkehr der Fischotter
(djd). Fischotter zählen zu den bedrohten Säugetierarten in Deutschland und werden deshalb in der "Roten Liste" geführt. Doch seit einiger Zeit erholen sich die Bestände, in immer mehr Gebieten fasst der seltene Wassermarder wieder Fuß.
Sehr zur Freude von Naturschützern, die noch vor 20 Jahren mit dem Schlimmsten rechneten, als nur noch wenige Tiere in freier Wildbahn lebten.
Um die Ausbreitung der Fischotter zu fördern, untersuchen Experten im niedersächsischen Otter-Zentrum Hankensbüttel am Rand der Südheide seit Jahrzehnten die bundesweiten Vorkommen und forschen an neuen Artenschutzkonzepten. "Die Qualität der Flüsse und Seen hat sich zuletzt deutlich verbessert, sodass die Lebensräume für den Fischotter wieder nutzbar sind", freut sich Mark Ehlers, Leiter der Einrichtung. Immer öfter würden Fischotter sogar im städtischen Umfeld gesichtet. Bei ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, naturnahen Gewässerabschnitten und ausreichend Nahrung könne sich das scheue und nachtaktive Raubtier offenbar mit dem Menschen und seinen Bauwerken arrangieren. Unter www.otterzentrum.de gibt es alle Informationen über das seit 1988 vom Verein Aktion Fischotterschutz e.V. betriebene Naturerlebniszentrum.
Besucher des rund 60.000 Quadratmeter großen Otter-Zentrums können den Otter und seine nächsten Verwandten Nerz, Dachs, Hermelin, Steinmarder, Iltis, Baummarder und Otterhunde - eine vom Aussterben bedrohte Hunderasse - live erleben. Aus Hecken, Teichen, einem See, Wiesen und einem Wasserfall wurden natürliche Lebensräume gebildet und große, originelle Gehege in die Landschaft eingebettet, sodass diese heimischen Wildtierarten in ihrem natürlichen Umfeld artgerecht gehalten werden können. Die jährlich mehr als 80.000 Gäste des Zentrums kommen den Tieren ganz nah, schließen sich den Tierpflegern an und sind bei den regelmäßigen Fütterungen dabei. Hier erfährt man viel Wissenswertes über Tiere, Natur und Umwelt. Auf dem naturbelassenen und doch barrierefreien, drei Kilometer langen und gut ausgeschilderten Wegenetz haben auch Menschen mit Gehbeeinträchtigung Gelegenheit, das Gelände bequem zu durchstreifen.