Die „Aktiven“ feiern 10-Jähriges
Unterfeldhaus · Sie sind "Gestalter" im Stadtteil. Bepflanzen Beete, hellen dunkle Tunnel auf, kümmern sich um "die kleinen Häufchen". Sie sorgen fürs optische Erscheinungsbild, fördern Kulturelles und die Stadtteilpflege, suchen den Kontakt zu Verwaltung, Politik und zur Wirtschaft.
(RG) Eigentlich sind die Mitstreiter von Unterfeldhaus-AKTIV ja schon etwas länger als zehn Jahre gemeinsam unterwegs. Was als lose Bürgerinitiative für einen lebenswerten Stadtteil für Jung und Alt begann, ist zu einem vertieften Engagement gewachsen, aus dem nach circa 18 Monaten die Vereinsgründung hervorging. Das war im August 2009 und so gibt es in diesem Sommer einen Grund zu feiern. Angefangen hatte alles mit zehn engagierten Bürgern aus Unterfeldhaus, die nicht länger hinnehmen wollten, dass Unterfeldhaus von den Bürgern gefühlt "der vergessene Stadtteil" oder das "Stiefkind" der Stadt ist.
Sie machten sich für eine bessere Beschilderung des Stadtteils stark, räumten am "Dreck-weg-Tag" säckeweise Müll weg und suchten den Dialog mit Verwaltung und Politik. Seit dem setzt sich die Liste des gemeinsamen Engagements unaufhörlich fort. Auf dem Neuenhausplatz setzten sie sich für die Bepflanzung der Hochbeete und das Aufstellen von Bänken ein, sie organisierten eine Bücherbörse, die anfangs jährlich stattfand, präsentierten sich als Verein auf dem Weihnachtsmarkt und nahmen an jedem "Dreck-weg-Tag" in Unterfeldhaus teil. 2010 haben sie in Unterfeldhaus auf dem Neuenhausplatz einen Schaukasten aufgestellt, um zu zeigen, was in Unterfeldhaus geschieht oder auch nicht geschieht.
Und dann wurde der Hundekotbeutel-Halter zerstört und die Wiesen wurden erneut von "Häufchen" verziert. Grund genug für eine neue Aktion. Mit "Jedem Häufchen ein Fähnchen.", setzten sie ein Protestzeichen gegen die Verunreinigungen. Die Aktiven brachten sich auch ins Stadtteilkonzept ein, nahmen am Fest der Vereine teil, pflanzten und säten, auf dass der Stadtteil Unterfeldhaus schöner werde. Auch Konzerte, ein Jazz-Picknick und ein Ausflug in die Heimatgeschichte gehörten zum Engagement von Unterfeldhaus-AKTIV.
Sie brachten die Literatur ins Wohnzimmer, warben für Konzerte mit Lesungen und Veranstaltungen mit französischen Chansons. 2012 befasste sich der Verein dann mit dem Gewerbegebiet im Stadtteil und lud die Mitglieder des Planungs-und Umweltausschusses zu einem Informations-Rundgang ein. Ein Stadtteil besteht nicht immer nur aus Wohnhäusern und Handel, sondern — wie hier in Unterfeldhaus — auch aus einem Gewerbegebiet. Es folgten viele weitere Veranstaltungen, gemeinsame Aktionstage, Naturspaziergänge, Lesungen, ein Blick hinter die Kulissen des Neanderbads, Parteieninterviews zur Kommunalwahl und dann schließlich auch noch das Engagement für Spielplätze und die Spielzeug-Boxen, die
der Verein aufbaut.
Das Engagement von Unterfeldhaus-AKTIV lässt sich noch seitenlang ergänzen. Wie etwa mit der Büchersäule im Rewe-Markt Stockhausen, der Fotoausstellung zum 40. Stadtteiljubiläum oder dem Einsatz in Sachen Klimawandel und Photovoltaik oder die Information über die Einführung der Rauchmelderpflicht. Dem Namensteil "AKTIV" machen die Mitglieder des Vereins alle Ehre. Auch am Aktionstag der Wirtschaft haben sie sich beteiligt.
2013 haben sie darüber gleich beim ersten Aktionstag eine Panoramatafel am Römerweg in Alt-Erkrath verwirklichen können. 2017 hat Unterfeldhaus-
AKTIV dann mit einem Projekt am Aktionstag der Wirtschaft auch für die farbige Graffiti-Gestaltung des tristen Tunnels auf der Johannesberger Straße unter der A3 gesorgt, der vielen Kindern als Schulweg dient. Inzwischen hat er in der Bevölkerung und vor allem bei den Kindern einen neuen Namen: Der Regenbogentunnel.
Fragt man Heide Horn, eine der "Aktiven" nach dieser Aufzählung, antwortet sie lächelnd: "Da haben wir ja doch schon so einiges geschafft, nicht wahr?". Zehn Jahre Unterfeldhaus-AKTIV und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.