Hand in Hand mit dem Freundeskreis für Flüchtlinge Seit mehr als 30 Jahren gelebte Integration

Hochdahl · Als 2015 der Flüchtlingsstrom auch Erkrath erreichte, bewies unsere kleine Stadt, wie gut die Menschen, die hier leben, zusammenhalten.

Dieter Thelen (Vorsitzender des Freundeskreises für Flüchlinge, li.) und Dominik Adolphy (Du-Ich-Wir e.V.) arbeiten Hand in Hand.

Foto: nic

Zahlreiche Bürger kamen zum Bürgerhaus, wo die Flüchtlinge temporär untergebracht wurden und halfen: Mit Kleidung und anderen Dingen des Alltags, als Übersetzer und Ansprechpartner in vielen Fragen. An vorderster Front waren in diesem Moment die Mitglieder des Freundeskreises für Flüchtlinge.

Innerhalb von zwei Tagen wurde das Bürgerhaus in Hochdahl zu einer Notunterkunft für Flüchtlinge hergerichtet. Verwaltung, Vereine und andere Institutionen arbeiteten hier Hand in Hand, um die Wohnsituation der Flüchtlinge in der Anfangszeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Diese damalige Situation und die Zeit, die darauf folgte, hat die Menschen in Erkrath noch näher zusammen rücken lassen und Dieter Thelen, Vorstandsmitglied des Freundeskreis für Flüchtlinge, kann mit stolz sagen: „Die Flüchtlingsarbeit in Erkrath ist gut.“ Der Freundeskreis für Flüchtlinge besteht aus Bürgern dieser Stadt, die sich zum Wohl der Flüchtlinge engagieren. „Wir haben uns zusammengefunden über das gemeinsame Interesse, die in Erkrath aufgenommenen Asylsuchenden und Flüchtlinge zu begrüßen und zu unterstützen“, so Thelen. Der Freundeskreis wird bereits seit mehr als 30 Jahren vom unermüdlichen Engagement ehrenamtlicher Helfer getragen. Gegründet wurde er am 8. September 1986. Zum ersten Treffen kamen damals 23 Bürger, heute sind es über 60 Akteure.

Bei den meisten hatten damals zufällige Kontakte mit Flüchtlingen Anlass gegeben, sich nun gemeinsam engagieren zu wollen, um die notwendigen Hilfen effektiver gestalten zu können. Die Ziele des Flüchtlingskreises waren damals wie heute die gleichen: Praktische Hilfe, Beratung und Betreuung, Deutschunterricht und Öffentlichkeitsarbeit. „Mit den gestiegenen Flüchtlingszahlen wuchsen auch die Anforderungen an unsere ehrenamtliche Tätigkeit. Daher erfolgte im Dezember 2014 die Gründung unseres gemeinnützigen Vereins. Es ist uns ein Anliegen, allen Menschen, die zu uns nach Erkrath kommen, jede benötigte Unterstützung zukommen zu lassen, denn sie kommen aus unerträglichen Situationen zu uns. Sie nehmen dafür eine gefährliche, anstrengende Flucht auf sich. Hier leben sie zwar in Sicherheit, jedoch auch in Orientierungslosigkeit, Sprachlosigkeit, Einsamkeit. Unsere vertraute Umgebung ist für sie eine Fremde. Damit sich dies ändert, engagieren wir uns.“

Integrationsarbeit ist ein laufender Prozess, in dem sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturen treffen und miteinander etwas schaffen. Aus diesem Grunde hat der Freundeskreis für Flüchtlinge 2017 das Begegnungszentrum „Hand in Hand“ am Europaplatz (Beckhauser Straße) ins Leben gerufen. Alle Menschen, ob Flüchtling oder nicht, sind hier stets willkommen. „Hier werden Informationen zu Ideen, Projekten und Aktionen ausgetauscht, die den Bewohnern der Stadt Erkrath wichtig sind. Bürger treffen sich dort, können eigene Ideen einbringen und sich dafür engagieren, ihre Nachbarschaft zu gestalten. So findet die soziale Integration aller Bürger direkt vor Ort statt.“ Gute Kooperationen finden beispielsweise mit dem Verein „Du-Ich-Wir“ in der Hausaufgabenbetreuung statt oder der Verein „Integral“ vermittelt Sportangebote. Für diese Projekte in das Begegnungszentrum Dreh- und Angelpunkt. Jeden Samstag findet hier ein Deutschangebot für Flüchtlinge statt, donnerstags wird sich zur „Teestube“ im Haus der Kirchen getroffen, darüber hinaus füllen Lesungen, Ausstellungen oder Konzerte die Räume mit Leben.

Mehr Infos

Freundeskreis für Flüchtlinge

Beckhauser Straße 16g

Telefon 015737946318

E-Mail: info@fkfe.de

(nic)