Die Sehschärfe zurückgewinnen
(djd). Rund 90 Prozent der Bevölkerung über 75 Jahre leidet am Grauen Star, auch Katarakt genannt, und etwa die Hälfte der Betroffenen nimmt Sehbeeinträchtigungen wahr. Die weltweit häufigste Augenerkrankung schreitet langsam voran und wird häufig erst bei einer Routineuntersuchung entdeckt.
Zu den Symptomen der Erkrankung gehören Lichtempfindlichkeit, kontrastarmes Sehen oder das Gefühl, durch einen Schleier zu blicken. "Das nachlassende Sehvermögen beeinträchtigt die Lebensqualität und den Umgang mit anderen Menschen erheblich", erklärt Gesundheitsexpertin Katja Schneider vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Das Autofahren in der Dämmerung oder bei Nacht sei kaum noch möglich, die Sturzgefahr nehme zu und Betroffene hätten Probleme, Gedrucktes zu lesen. Durch eine Operation, bei der die getrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird, kann der Graue Star jedoch behandelt werden. Gerade bei Personen, die ihr Leben lang auf eine Brille angewiesen waren, etwa weil eine Hornhautverkrümmung kein scharfes Sehen ermöglichte, kann diese Operation gleichzeitig die Chance sein, künftig ganz ohne Sehhilfe das Leben zu genießen.
Ein Linsenaustausch gehört heute in Deutschland zu den Routineoperationen, Patienten stehen dabei verschiedene Linsentypen zur Auswahl. Für Menschen mit Astigmatismus, also einer Hornhautverkrümmung, eignen sich zum Beispiel torische Kunststofflinsen wie die "AcrySof IQ Toric" von Alcon, die in einem Schritt sowohl den Grauen Star als auch Astigmatismus korrigieren kann. Durch eine spezielle Form der hinteren Linsenoberfläche kann die Hornhautverkrümmung kompensiert werden, die Lichtstrahlen werden so gut wie möglich wieder auf einem Punkt der Netzhaut gebündelt. So erhalten Patienten nach der Operation meist eine gute Fernsicht ganz ohne Brille. Zusätzlich schützt ein integrierter UV- und Blaulichtfilter die Netzhaut.
Eine Kataraktoperation wird meist ambulant durchgeführt, dauert rund zwanzig Minuten und ist praktische schmerzfrei. Es wird jeweils nur ein Auge operiert, das andere Auge folgt zeitlich versetzt. Beim Augenarzt können sich Betroffene über die Operation sowie die verschiedenen Linsentypen beraten lassen.