Weibliche Verstärkung für die St. Hubertus Schützenbruderschaft Unterbach Frauen auf dem Vormarsch

Unterbach · Beim diesjährigen Schützenfest der St. Hubertus Schützenbruderschaft wurde Geschichte geschrieben: Antonia Diering wurde erster weiblicher König in einer langen Ahnenreihe von ausschließlich männlichen Würdenträgern (wir berichteten). Dass die Unterbacher mit der Zeit gehen, beweisen sie allerdings schon seit längerem, denn bereits seit 2016 sind Frauen bei den Alt-Schützen aktiv.

Die Frauen sind bei der St. Hubertus Schützenbruderschaft Unterbach seit 2016 auf dem Vormarsch. Seit diesem Jahr gibt es sogar zum ersten Mal einen weiblichen König (Antonia Diering, li.) und einen weiblichen Jungschützenprinz (Cassandra Rothe ), letzteres Amt wurde aber bereits mehrfach in den vergangenen Jahren durch eine junge Dame ausgefüllt.

Foto: St. Hubertus Schützenbruderschaft Unterbach

Vor dieser Zeit war es stets so, dass die weiblichen Jungschützen den Verein verlassen mussten, wenn sie eigentlich alt genug (ab 24 Jahren) für die Alt-Schützen gewesen wären. In Zeiten, wo viele Vereine mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben, eigentlich keine gute Strategie. Daher hat man sich entschieden, den Verein für alle Menschen, jeglichen Geschlechts und Konfession zu öffnen. Es ist der beherzten Initiative einiger Frauen und Männer aus der Riege der ehemaligen Jungschützen zu verdanken, dass die Satzung der St. Hubertus Schützenbruderschaft Unterbach vor rund acht Jahren geändert wurde und von da an auch Frauen, in allen Altersklassen, das Vereinsleben bereichern konnten. „Anfangs gab es natürlich Sorgen, dass die Damen nicht so angenommen werden würden“, erinnert sich Saskia Albert (29 Jahre). Sie ist zweite Geschäftsführerin im Vorstand der Hubertus-Schützen und damit eine der wenigen Frauen im erweiterten und eher noch männerdominierten Vorstand.

„Doch auch das soll sich perspektivisch ändern und wir hoffen, dass in den nächsten Jahren noch weitere Frauen im Vorstand zu finden sein werden.“ Dass Frauen einen wertvollen Beitrag im Verein leisten und neue Impulse geben, haben sie bereits mehrfach in der Vergangenheit bewiesen. „Wir nehmen an Schießwettbewerben teil und schließen dort oftmals sogar erfolgreicher ab, als unsere männlichen Vereinsmitglieder“, verrät Viola Emde. Selbstverständlich trifft man die weiblichen Grünröcke auch beim Schützenumzug durch Unterbach an, genauso wie bei anderen Umzügen befreundeter Vereine während der Saison. „Wir planen beziehungsweise beteiligen uns bei internen Veranstaltungen unseres Vereins, wie beispielsweise bei unseren regelmäßigen Treffen am Schießstand, bei unserer Weihnachtsfeier oder beim Hubertusfest, welches am 9. November stattfindet.“

22 Frauen sind aktuell bei der St. Hubertus Schützenbruderschaft Unterbach aktiv - das sind bei insgesamt 93 Mitgliedern rund ein Viertel des Vereins. „Leider haben Schützenvereine oftmals immer noch das angestaubte Image, dass es sich hier um eine Ansammlung von Männern handelt, die nur saufen und feiern können. Doch das kann getrost revidiert werden.“ Natürlich wird auf den Schützenfesten gefeiert, denn dafür sind sie ja schließlich auch da, aber das Vereinsleben geht weiter darüber hinaus. „Wir leben die Gemeinschaft und gerade die jungen Menschen, die es oftmals schon gar nicht mehr kennen, dass man sich in der Gruppe trifft und was Schönes gemeinsam unternimmt, genießen diese Art des Zusammenseins und des Zusammenhaltes.“ Jeder, der möchte, wird bei den Hubertus-Schützen mit eingebunden. „Bei uns geht es sehr familiär zu und auch die Kleinsten, also die Kinder, in unserem Verein, sind ein Teil des Ganzen und werden wertgeschätzt.“

Stolz sind die Unterbacher Schützen auf die jüngsten Erfolge der jungen Damen: Merle Schweden hat das Wettbewerbsschießen auf Bezirksebene bei der Jugend für sich entscheiden können und Kollegin Marie Svitek hat, ebenfalls auf Bezirksebene, bei den Schülern den Titel geholt. Neben Unterbachs neuen weiblichen König, Antonia Diering, wurde Cassandra Rothe Jungschützenprinz in diesem Jahr. Beim Abschluss-Schießen siegten in der Jugendklasse mit Jule Schweden und in der Schützenklasse Antonia Diering, ebenfalls zwei Frauen.

„Für die Zukunft möchten wir natürlich noch mehr Menschen für den Schießsport und das Vereinsleben in unserer Gemeinschaft begeistern“, sagt Saskia Albert. „Bei den Mitgliedsbeiträgen sind wir bestrebt, diese der aktuellen Lebenssituationen und Altersklassen anzupassen, so zahlen Schützen nicht viel mehr als zehn Euro, Kinder und Jugendliche nicht viel mehr als einen beziehungsweise zwei Euro im Monat. Wir stehen allen Menschen offen gegenüber und freuen uns über neue Gesichter in unseren Reihen.“

Wer mehr über die St. Hubertus Schützenbruderschaft erfahren möchte, kann dies im Internet auf www.hubertus-unterbach.de tun.

(nic)