Im Portrait: Die Cheerleader des SC Unterbach Die „Cats“ des SC Unterbach sind nicht aufzuhalten

Unterbach · Das Training einer Cheerleaderin ist mindestens genauso hart, wie das eines Football-Spielers und geht weit – ganz weit – über das Wedeln mit bunten Pompons hinaus. Es ist Leistungssport.

Die Cheerleader des SC Unterbach sind schon seit vielen Jahren auf Erfolgskurs.

Foto: SC Unterbach

Als wir die Sporthalle der Montessori-Grundschule in Düsseldorf-Flingern betreten, wummern bereits die Musikboxen und es riecht nach harter Arbeit. Dennoch haben alle Mädchen, die an diesem Sonntagmorgen zum Training gekommen sind, ein Lächeln im Gesicht. Das ist es auch, was Trainerin Kiki Hautow am wichtigsten ist: Der Spaß am Tanzen und vor allem die Motivation, das Beste aus sich heraus zu holen. Das Konzept scheint aufzugehen, denn die Cheerleading-Abteilung des SC Unterbach ist seit Jahren nicht aufzuhalten und sehr erfolgreich unterwegs. Mehrfache Titel bei den Deutschen Meisterschaften, Landesmeisterschaften, Europameisterschaften und sogar bei den Weltmeisterschaften 2023 in Japan – dort holten sie den Vizetitel – haben sich die Tänzerinnen in den letzten 13 Jahren erkämpft.

Die Cheerleading-Abteilung des SC Unterbach besteht aus insgesamt vier – nach Alter – unterteilten Gruppen. Angefangen bei den Tiny Cats, Black Cats, über die Junior Cats bis hin zu den Senior Cats. Drei Teams (Black, Junior und Senior Cats) haben in diesem Jahr im Juni bei den Europameisterschaften in Wiesbaden ordentlich abgeräumt und sind in den unterschiedlichen Kategorien sowohl Europameister- als auch Vizemeister-Europameister geworden.

Beim Training in Flingern: Die Cheerleader des SC Unterbach.

Foto: nic

Trainiert werden sie freitags, samstags und sonntags von Kiki Hautow (33 Jahren). Die Karriere der Düsseldorferin begann bereits im zarten Alter von drei Jahren mit einer klassischen Ballettausbildung. Als sie mit zwölf Jahren die Pyromaniacs-Cheerleader der Düsseldorfer Footballmannschaft Rhein Fire zum ersten Mal sah – war für sie sofort klar: „Das will ich auch machen.“ Durch ihre fundierte Tanzausbildung schaffte sie auf Anhieb, das harte Auswahlverfahren erfolgreich zu durchlaufen. Mit 16 Jahren zählte sie bereits zu den Trainerinnen. 2007 löste sich Rhein Fire auf und viele der „Pyros“ wechselten zu den „Düsseldorf Panthers“. „Vor rund 14 Jahren fiel dann allerdings der Entschluss, sich von den Panthers zu trennen und was Eigenes auf die Beine zu stellen“, erinnert sich Kiki Hautow. „Die Tänzerinnen wollten für sich stehen, Wettbewerbe bestreiten und nicht für ihr Äußeres Anerkennung bekommen, sondern für ihre Leistung als Cheerleader.“ Mit dem SC Unterbach wurde ein guter Partner gefunden und Kiki Hautow leitet und trainiert seitdem die Cheerleading-Abteilung des Vereins. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter Renate Hautow. Jeder Neuankömmling bei den SCU-Cheerleadern bekommt anfangs genug Zeit, um in der Gruppe anzukommen und sich in das Training einzufinden. „Motivation ist bei uns das Wichtigste. Es ist egal, wie du aussiehst, welche tänzerische Vorerfahrung du hast. Das Training ist zwar streng, aber wer motiviert ist, hat schon die halbe Miete.“

Der Startschuss in die neue Trainingssaison fällt jedes Jahr im Oktober, wenn die Landesmeisterschaften im März nicht mehr fern sind. Bei erfolgreicher Teilnahme geht es dann im Mai weiter mit den Deutschen Meisterschaften und der Europameisterschaft im Sommer. Alle zwei Jahre finden dann die Weltmeisterschaften statt. 2025 ist das wieder der Fall und die Tänzerinnen hoffen natürlich, auch diesmal wieder dabei zu sein. Darüber hinaus sieht man die SCU-Cheerleaders auch regelmäßig beim Karnevalsumzug in der Landeshauptstadt und natürlich auch in Unterbach, bei diversen Stadtfesten in Erkrath, Unterbach und Umgebung und auch bei Spielen der Langenfeld Longhorns.

Das intensive Training, die Wettbewerbe und Auftritte schweißen die Truppe rund um Kiki Hautow so richtig zusammen. „Wir sind wie eine große Familie. Als wir vergangenes Jahr zur WM nach Japan geflogen sind, war allein schon die Anreise mit hohen Kosten für jeden Einzelnen verbunden. Mit Extra-Auftritten und Spenden haben wir aber das Geld zusammen bekommen und konnten alle Mädchen mit zum Wettkampf nehmen.“ Auch außerhalb des Trainings verbringen die Tänzerinnen viel Zeit miteinander: Zwei Mal im Jahr geht es zum Teamausflug, Weihnachts- und Sommerfeste werden gemeinsam organisiert oder es geht beispielsweise auch mal spontan zum Japan-Fest nach Düsseldorf.

Zwischen 80 und 120 Mitglieder im Alter von fünf bis Ü30 zählt die Cheerleading-Abteilung. Wer nun auch Lust bekommen hat, bei einem Probetraining einmal reinzuschnuppern, hat dazu in den Monaten Januar/Februar und August/September die Gelegenheit. Weitere Informationen dazu gibt es bei Renate Hautow per Mail an info@scunterbach.de.

(nic)