Schönheitskur für St. Mariä Himmelfahrt
Unterbach · Beinahe wäre in Unterbach ein ganz besonderes Jubiläum im Dunkeln geblieben, hätte Pfarrer Günter Ernst nicht genau auf die Jahreszahlen geachtet.
Lediglich durch den angrenzenden Kindergarten, der ebenfalls ein besonderes Bestehen feiert, kam die Jahreszahl dieses besonderen Bauwerkes ans Licht. Die Rede ist natürlich von der katholischen Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt.
Am 13. Dezember 1964 feierte Dechant Noelke gemeinsam mit der Gemeinde die feierliche Benediktion. Die erste heilige Messe fand bereits am 20. Dezember- nur eine Woche später statt. Heute, nach einem halben Jahrhundert, erstrahlt die Gemeindekirche von gut 5000 christlichen Katholiken Unterbachs und Unterfeldhaus, nicht mehr in ganz so neuem Licht. "Die Fenster sind undicht, von der Decke hängen lange Staubfäden und auch die Substanz ist durch Feuchtigkeitsschäden stark in Mitleidenschaft gezogen worden", erklärt Elmo Keller vom Kirchbauverein Unterbach.
Die Mängel traten ans Licht, nachdem sich der Kirchenvorstand vor wenigen Monaten an eine neue Beleuchtung der Kirche machte. "Es wurden nun Ecken ausgeleuchtet, die vorher eher im Verborgenen lagen", witzelt Pfarrer Ernst weiter. Trotzdem ist der Zustand kein Grund für lange Gesichter, da ist sich der Vorstand sicher. Bereits am Mai 2015 sollen die Ärmel hochgekrempelt werden. "Wir gehen von einer Bauzeit von sechs Monaten aus", verrät Hubert Martina, Vorstand des Bauausschusses. Während dieser Zeit werden die Messen in Unterfeldhaus im Gemeindezentrum am Niermannsweg stattfinden.
Die Kosten der umfangreichen Sanierung kosten laut finaler Kostenberechnung rund 550.000 Euro. "Eine Summe, die allerdings nicht allein von der Gemeinde getragen werden soll", beruhigt Kämmerer Alfons Melles. "Die Bauarbeiten sind in drei Kostenpunkten unterteilt- Säuberungsarbeiten im Kircheninnenraum und der Orgel, Leuchtmittelbeschaffung und Installation sowie komplett neue Fenster samt Isoliermaterialien. Für manche Arbeiten übernimmt das Erzbistum Köln 70 Prozent der Arbeiten. Wir als Gemeinde müssten knapp 200.000 Euro selbst finanzieren." Wie der Kirchenvorstand genau an diese Summe kommen möchte, steht für die Beteiligten auch schon fest. "Wir werden alle katholischen Unterbacher und Unterfeldhauser Haushalte anschreiben. Die einzelnen Kosten werden in Form von Bausteinen aufgelistet, damit das Gemeindemitglied auch weiß, wofür es spenden würde", so Elmo Keller abschließend. "Der Kirchbauverein zahlt zudem ein Fenster im Wert von gut 14.000 Euro aus dem einen Topf."
Info
Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt wurde von dem Unterbacher Architekten Josef Lehmbrock (5.6.1918- 19.07.1999) entworfen und fertig gestellt. Lehmbrock wohnte und arbeitete im Wohngebiet, welches auch heute noch direkt an das Kirchengelände grenzt.