Schließung des Gemeindehaues in der Sandheide Der Beschluss kam nicht überraschend

Hochdahl · Wie wir in der vergangenen Woche bereits berichteten, wird die Evangelische Kirchengemeinde in Hochdahl das Gemeindehaus in der Sandheide schließen. Am 6. Oktober findet dort ein Abschiedsgottesdienst um 11 Uhr statt. Erste Überlegungen das Gebäude aufzugeben, kamen bereits im Jahr 2019 auf.

 Pfarrer Gabriel Schäfer und Pfarrerin Laura Kadur vor dem evangelischen Gemeindehaus Sandheide.

Pfarrer Gabriel Schäfer und Pfarrerin Laura Kadur vor dem evangelischen Gemeindehaus Sandheide.

Foto: nic

Unter dem Titel „Das geht! Klima.Gerecht.2035“ hat die Evangelische Kirche im Rheinland beschlossen, ab 2035 nur noch Gebäude zu betreiben, die netto treibhausgasneutral sind. Damit setzt die zweitgrößte Landeskirche in Deutschland ein Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung. Um das Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen, müssen alle Ebenen der Landeskirche bis 2027 eine Gebäudebedarfsplanung durchführen. So kann entschieden werden, welche der Gebäude der 627 Gemeinden, der 37 Kirchenkreise und der Landeskirche energetisch instandgesetzt oder aufgegeben werden. Es sollen nur noch Gebäude betrieben werden, die die Kirche unmittelbar für ihre Zwecke nutzt. Ausnahmen gelten für Gebäude, die Dritten komplett zur Nutzung überlassen sind, also etwa vermietete Immobilien. So ist es auf der Webseite der Evangelischen Kirche im Rheinland nachzulesen (https://landessynode.ekir.de/beitrag/kirchengebaeude-sollen-bis-2035-treibhausgasneutral-werden/).

Auch in Hochdahl macht man sich deshalb seit dem Beschluss Gedanken, welche Gebäude man in diesem Rahmen noch in Betrieb hält und welche man aufgeben muss. Zu Letzteren zählt das Gemeindehaus in der Sandheide. „Wir haben zunächst versucht, das Gebäude so lang wie möglich weiter zu nutzen, aber die vielen Kirchenaustritte seit 2023 und die damit extrem eingebrochenen Kirchensteuereinnahmen, die deutlich gestiegenen Energiekosten, der Feststellung aus der Gebäudebedarfsanalyse, dass die Gemeinde zu viele Flächen vorhält und nicht zuletzt der Hochwasserschaden durch das Starkregenereignis in 2021 - der wie ein ‚Brandbeschleuniger‘ wirkte - haben uns leider keine andere Wahl gelassen, als die Schließung auf Herbst 2024 vorzuziehen. Ursprünglich wollten wir es bis 2030 erhalten“, sagt uns Pfarrerin Laura Kadur.

Nach den Vorüberlegungen im Jahr 2019 wussten die Gemeindeglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl bereits seit 2020, dass das Gemeindehaus in der Sandheide perspektivisch geschlossen werden muss. Im April 2024 wurde dann nach einer Gemeindeversammlung im Gemeindegruß der Kirchengemeinde ein Artikel veröffentlicht, in dem nun die endgültige Schließung für Anfang Oktober bekannt gegeben wurde. Auch im Newsletter der Kirchengemeinde Hochdahl, auf der Homepage und in den sozialen Medien war darüber zu lesen. „Der Beschluss zur Schließung kam also auf keinen Fall überraschend für unsere Gemeindemitglieder“, so Pfarrerin Laura Kadur.

„Zurzeit laufen Gespräche mit der Diakonie im Kreis Mettmann, ob sie zukünftig das Gebäude nutzen kann. Es gibt in diesem Kontext Überlegungen auf dem gesamten Gelände des Gemeindehauses barrierefreies Servicewohnen mit Quartierszentrum für Senioren entstehen zu lassen“, erzählt Pfarrer Gabriel Schäfer. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis Ende August/Anfang September erwartet wird. „Danach werden wir unsere Gemeindemitglieder und die Bürgerschaft in Erkrath informieren, wie es mit dem Gebäude weitergeht“, sagt Laura Kadur.

Gespräche mit der Stadt, ob sie das Gelände kaufen möchte - wie in unserem Artikel aus der letzten Ausgabe geschrieben, haben - laut Pfarrer Gabriel Schäfer - nicht stattgefunden.

(nic)