Nachlese Wiedersehen bei den Pfadfindern
Alt-Erkrath · Vor 55 Jahren wurde der Stamm Erkrath der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, kurz DPSG, gegründet. Das 50jährige Jubiläum wurde bereits 2019 mit einem Stammeslager am Gödinghover Weg im Gelände von Elmar Stertenbrink gefeiert.
Für Holger Johan waren es zum damaligen Zeitpunkt viel zu wenig Ehemalige, die dieser Jubiläumsfeier beiwohnten. So entstand seine Idee, ein separates Treffen zu organisieren. Corona machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Aber aufgeben? Nein! Im Dezember 2023 legte er wieder los und kontaktierte viele Ehemalige, die er noch von früher kannte. Durch Mund zu Mund-Propaganda, aber auch durch weitere Recherchen, hat man sehr schnell eine Gruppe für das Ehemaligentreffen finden können. Zum Schluss waren mehr als 70 Personen dem Aufruf gefolgt. Sehr große Freude kam auf, als der Termin für den 9. März dann feststand. Ein großes „Hallo“ und ganz tolle, dabei auch bei manch‘ einem, tränenreiche Wiedersehensfreude entstand. Einige „Neunundsechziger“ haben es sich nicht nehmen lassen, alte Freunde zu umarmen. Aus manch‘ fernen Gebieten reisten einige an. Am weitesten sicherlich Rolf Jacobs aus Passau, Christian Peter aus Hamburg, Thilo Quandel aus dem hessischen Bereich. Besonders freute man sich, Josef „Jupp“ Mettler begrüßen zu können, der viele Jahre erfolgreich bei den Pfadfindern im Leitungskreis mitgemacht hat und auch heute noch sehr beliebt ist.
Auch den leider bereits verstorbenen Mitgliedern wurde in Form einer Gedenkminute gedacht. Unter anderem für Pastor Reinhard Pohlig (für die alten Pfadfinder immer noch Kaplan Pohlig). Ohne seinen Start in Erkrath im Jahr 1969 hätte es den Stamm Erkrath der DPSG nicht gegeben. Er verstarb im April 2020. Josef Jahnsen, ehemaliger Stadtkämmerer der Stadt Erkrath, der für die Pfadfinder alles mögliche organisierte und wichtige Kontakte knüpfen konnte. John (Skip) Papworth, Chef des Bruderstammes in Kelvedon/England, der 2019 verstarb. Ein Boy-Scout mit Leib und Seele. Über viele Jahre waren die beiden Stämme verknüpft. Joachim Botta, der den Stamm viele Jahre unterstützte, sowie alle anderen verstorbenen Mitglieder.
Im Anschluss erzählten die beiden Vertreterinnen des Fördervereins der Pfadfinder, Pia Schulke und Katta Lang, über die heutige Situation der Pfadfinder in Erkrath. Im Gegensatz zu früher müssen die Pfadfinder selbst für die Kosten der Instandhaltungsarbeiten am Kolpingheim aufkommen. Das ist natürlich nur durch Sponsoring möglich. Jetzt hatten alle die Gelegenheit, das Gebäude näher zu besichtigen. Was hat sich in den letzten 30, 40, 50 Jahren verändert?
Was sich nicht geändert hat, ist das imposante Wandgemälde im Roverraum, gemalt im Jahre 1978 durch Gereon Inger. Schaut man es sich an, könnte man meinen, es wäre erst kürzlich gemalt worden. Ein wahrer Künstler, der heute allerdings in anderen kreativen Bereichen tätig ist. Die DPSG Stamm Erkrath hat eine umfangreiche Sammlung von Berichten aus Presse, Zeltlagern und vielen andere Aktionen im Laufe der Jahre gesammelt. Eine sehenswerte Sammlung speziell für die, die sich in manchen Berichten wiederfinden können. Rolf Jacobs hatte sein altes Super 8-Equipment aufgebaut und zeigte einen Film aus dem Jahr 1977 mit dem Titel „Mit dem Schlauchboot auf der Lahn“. Hier wurde viel gelacht. Später am Abend zogen dann alle in Richtung Brauhaus zum Goldenen Handwerk, um dort weiter über alte Zeiten zu reden. Eines steht jetzt schon fest: Das wird sicherlich nicht das letzte Treffen dieser Art gewesen sein.