Nachlese SGV Erkrath-Haan wandern die Denkmalroute Erkrath

Erkrath · Die Denkmalroute Erkrath, eine zum Neanderlandsteig gehörende Entdeckerschleife, die der SGV Erkrath-Haan, im Rahmen einer Bildungswanderung in Zusammenarbeit mit der SGV-NRW am 9. März erwanderte, war ein gutes Beispiel dafür, dass es auch auf „heimischem Territorium“ noch Neues zu erfahren gibt.

Foto: SGV Erkrath-Haan

Auf einer kurzen Strecke vom Bahnhof Erkrath durch Alt-Erkrath befindet sich eine Vielzahl von Denkmälern, die einiges über die Geschichte von Erkrath erfahren lassen. Die Ursprünge von Erkrath liegen im Adelshof Erkerode aus dem 12. Jahrhundert, das sich seit dem 16. Jahrhundert in Händen der Familie von Buer befand, aus deren Namen sich der Name des heutigen Bavierparks ableitet. In ebendiesem befindet sich das ehemalige Kurhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, zu jeder Zeit existierte in Erkrath eine schwefelhaltige Heilquelle, die jedoch bald wieder versiegte, sodass der Badebetrieb wieder eingestellt werden musste.

Neben dem Kurhaus findet man auch weitere Bürgerhäuser, die im klassizistischen Baustil errichtet wurden und Zeugen des relativen Reichtums von Erkrath zu jener Zeit sind, auch wenn Erkrath selbst erst durch Zusammenschluss von Dorp, Unterbach und Bruchhausen im Jahre 1898 entstand, im Folgejahr wurde das Rathaus im Historismus-Baustil errichtet.

Zum Aufstieg der Siedlung trug auch der Anschluss an die Bahnlinie von Düsseldorf nach Elberfeld bei, der heutige Bahnhof Erkrath ist somit einer der ältesten in Westdeutschland und nahm bereits 1838 seinen Betrieb auf.

Vorbei an der evangelischen Pfarrkirche, ebenfalls im frühen 19. Jahrhundert im klassizistischen Stil errichtet, gelangte die Gruppe zur katholischen Kirche St. Johannes. Dieser im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammende Bau im romanischen Baustil weist innen Stilelemente aus der Gotik (Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert) sowie einen barocken Turmhelm von circa 1700 auf.

Von dort führte der schöne Wanderweg bei strahlendem Vorfrühlingswetter durch das Stinderbachtal, das Rotthäuser Bachtal vorbei am romantisch gelegenen Gut Papendelle zum Haus Morp, oder besser: zu den Häusern Morp, denn gleich zwei Gebäude sind unter diesem Namen bekannt. Die älteren Namensrechte hat sicherlich das mittelalterliche Rittergut Morp. Das andere nahe gelegene Anwesen ist auch unter den Namen Forsthaus Morp und Villa Grillo bekannt und geht auf die Industriellenfamilie Grillo zurück. Das im neogotischen Stil errichtete Herrenhaus ist von einem schönen englischen Landschaftspark umgeben.

Kurz vor Ende der Rundwanderung und der Schlusseinkehr in Erkrath erregte eine ungewöhnliche Landschaftsform die Aufmerksamkeit der Wanderer: der Weg verlief steil aufwärts über einen schmalen Grat mit beidseitig über 20 bis 30 Meter steil abfallenden Flanken. Die Erklärung dafür lieferte Wanderführer Guido Krautz: beidseitig des Weges wurden Sande und Tone aus Meeresablagerungen vor über 20 Millionen Jahren industriell abgetragen, nur der schmale Grat blieb beim Abbau bestehen.