Kultur in der Stadt Johann König verbreitete in der Erkrather Stadthalle - Jubel, Trubel, Heiserkeit
Alt-Erkrath · Nun war Johann König endlich in der Erkrather Stadthalle. Rund 600 Zuschauer, die Stadthalle war nach langer Zeit mal wieder ausverkauft, warteten gespannt und fast schon euphorisch auf sein Erscheinen. Als er dann auf die Bühne kam, war das Publikum nicht mehr zu halten.
Um Johann König lustig zu finden, muss man schon eingefleischter König-Fan sein. Er gehört zu der Sorte, der anspruchslose Dönekens aus der Familie oder der Gesellschaft erzählt und damit einen Brüller nach dem anderen fabriziert.
Dazu ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die Situation, die er beschreibt, lustig ist. Mensch können sich ja ohne weiteres auch dann wegbrüllen, wenn andere Menschen Pech haben oder flach gesprochen, auf die Schnauze fliegen.
Ein kleines Beispiel: König beschrieb eine logische Kette. Klimawandel – Eis schmilzt in der Antarktis – Der Meeresspiegel steigt - Holland weg – Alle Holländer in Deutschland. Kein normaler Mensch kann sich angesichts dieser bedrohlichen Situation wegbrüllen. Das Publikum in Erkrath fand es jedoch zum Schreien komisch. In der zweiten Hälfte steigerte sich Johann König aber noch. Besonders das Vorlesen einiger dubioser E-Mails, auch mit sexistischem Inhalt, brachten den ein oder anderen Lacher. Auch die Beschreibung der Anschaffung eines Haustieres, nämlich des Hundes Rectus, andere Namen wie Elfmeter oder Hilfe sind von der Familie abgelehnt worden, war schon sehr lustig.
Auch die Art zu sprechen, man weiß nicht genau soll es ein Sprachfehler sein oder manifestierte Schüchternheit, tat bei seiner Vorstellung ihr Übriges. Diese Kombination macht Johann König aus und deswegen lieben ihn auch seine Zuschauer. Sie verzeihen ihm, auch wenn er abfällig über die Stadthalle (Bumsladen) oder Erkrath (ein Provinzkaff)– spricht. Einer muss immer dran glauben.
Johann König hat am Freitag natürlich seinen Auftrag erfüllt. Er hat das gemacht, was ein Comedian machen sollte und wofür er bezahlt wird und das Publikum auch gekommen ist. Er hat es unterhalten und aus dem Alltagstrott mit seinen Mitteln und Fähigkeiten herausgerissen. Das Publikum war begeistert und hat sein Angebot dankbar abgenommen. Natürlich ist während der Pause kein Besucher gegangen und Johann König wurde am Ende der Vorstellung und einer Zugabe frenetisch vom Publikum verabschiedet.
Alles in allem, für den eingefleischten Johann König-Fan ein kurzweiliger, gelungener Abend.
Was ist das nächste Theaterangebot in Erkrath? „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ kommen am Dienstag, 24. Mai, zum Abschluss der Theatersaison in die Erkrather Stadthalle. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Weitere Infos unter Telefon 0211/240740 09.