Nachlese Herbert Knebel fuhr mit seinem Publikum zur Hölle, aber mit einer Affengeschwindigkeit
Alt-Erkrath · Am Freitag passte alles zusammen. Die Stadthalle war proppenvoll mit Herbert Knebel-Fans, die bestens eingestellt waren und das Affentheater mit seinem neuen Programm „Fahr zur Hölle, Baby“ hat einen Supertag erwischt, also beste Voraussetzungen für einen entspannten Abend.
Was erwartete das Publikum? Eine Mixtur aus Kabarett und Musik, gut aufeinander abgestimmt. Die Stadthalle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Zustand, der auch das Herz des Kulturamtes höherschlagen ließ. Das letzte Signal, die Plätze einzunehmen, war verklungen, das Licht ging aus, die „Affenbande“ kam und schon war der Teufel los. Herbert Knebels Affenbande hatte das Publikum von der ersten Sekunde an im Griff und ließ es in der Folgezeit auch für zwei Stunden nicht mehr los.
Die ersten Gitarren-Riffs erklangen und schon bebte die Halle. Die Kombination von Rockmusik und Comedy war schon sehr exzellent. Es ist eine besondere Leistung, auf alt und trottelig zu machen. Genau das bekam die Affenbande besonders gut hin. Besonders ‚der Trainer‘ fiel mit der Darstellung des verblödeten Alten auf. Die Musik sprach das Publikum an, aber auch die Texteinlagen – sehr häufig, sehr schlüpfrig aber nie unter der Gürtellinie oder anstößig.
Ein Textbeitrag war unter anderem, dass Herbert Knebel, nachdem seine Kegelrunde altersmäßig das Kegeln nicht mehr hinbekam, eine andere Form von Gesellschaftsspielen für sich auserkoren hat, nämlich Strip-Poker. Die anschließende Beschreibung der Charaktere, die daran teilnahmen, inklusive seiner eigenen Person mit dem Fazit, dass das Spiel abgebrochen wurde, als er seine Schuhe auszog, war einfach nur ein Brüller.
Am Ende der Veranstaltung war es der Affenbande gar nicht möglich ohne Zugaben nach Hause zu gehen. Enthusiastischer Klatschmarsch forderte die Affenbande wieder und wieder auf die Bühne. Dann kam der Brüller des Abends. Lautstark von Ozzy gefordert, die Rockqueen auf die Bühne zu holen. Diesen Applaus forderte er dreimal ein, bis ihm die Lautstärke des Publikums zusagte.
Und dann erschien „Sie“ Herbert Knebel als Tina Turner. Das Publikum schrie sich heiser.
So ging ein bemerkenswerter Abend zu Ende. Die Affenbande war zufrieden, die Zuschauer waren sehr zufrieden und wären auch noch eine Stunde länger geblieben. Einfach nur ein Wohlfühlabend. Da hat das Kulturamt wieder das Richtige aus der Überraschungskiste gezaubert. Weiter so.
Aber die meisten kennen nur Herbert Knebel. Eigentlich wenig bekannt ist die Identität der Affenbande und die soll hier einmal gelüftet werden Die vierköpfige Formation besteht aus Uwe Lyko (Herbert Knebel, Gesang/Gitarre), Martin Breuer (Ernst Pichl, Bass), Detlef Hinze (der Trainer, Schlagzeug) und Ozzy Ostermann (Georg Göbel-Jakobi, Gitarre).
Das Affentheater ist bereits seit 1988 auf deutschen Bühnen unterwegs und nach mehr als 35 Jahren im Showgeschäft stets für Überraschungen gut. Im neuen Programm werden Welthits mit neuen Texten, erzählt und Anekdoten aus dem bewegten Liebesleben des Band-Leaders verbunden mit witzigen Kommentaren zur Tagespolitik und aktuellen Gesellschaftsthemen.
Am Donnertag, den 12. Dezember kommt nach langer Zeit mal wieder das Improvisationstheater Springmaus mit ihrem Programm „Merry Christmaus“ in die Stadthalle, bevor das Jahr am 18. Dezember mit dem Schauspiel „Arsène Lupin – der Gentleman-Gauner beendet wird. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Weitere Infos unter Telefon 0211/240740 09.