Corona-Pandemie 2Gplus und kaum noch Gäste

Erkrath · Seit vergangenen Donnerstag gilt in NRWs Kneipen, Bars und Restaurants die 2Gplus-Regel. Rein darf nur noch, wer vollständig geimpft oder genesen und zusätzlich einen negativen Schnelltest vorlegen kann. Für Geboosterte entfällt die Testpflicht. Wir haben bei den Erkrather Gastronomen nachgefragt, wie das bei den Gästen ankommt.

Wie hier in der „Auszeit“ in Unterfeldhaus geht es vielen Restaurants: Die meisten Gäste bleiben trotz 2Gplus-Regelung aus. Sei es aus Angst vor einer Ansteckung oder aus Bequemlichkeit, weil man nicht mehr spontan Essen gehen kann. Die Gründe sind vermutlich vielschichtig.

Foto: nic

„Es läuft gar nicht“, sagt uns Petar Stevic von den Bachstuben. Der größte Teil der Gäste bleibt aus. „Die, die kommen, sind in erster Linie diejenigen, die bereits eine Booster-Impfung erhalten haben. Für den Restaurantbestzer sind die Beschlüsse der Bundesregierung in Sachen Corona-Pandemie nicht mehr nachvollziehbar. „Sie gehen in den Supermarkt und da reicht es, wenn sie eine Maske tragen, aber in anderen Einzelhandelgeschäften gilt wieder 2G. Das ist doch ein totales Unding. Dort geht alles und an anderer Stelle quasi gar nichts mehr.“ Petar Stevic sieht auch nicht die Restaurants als Corona-Hotspots, zumal hier ein gutes Hygienekonzept existiert und das bereits vor 2G oder 2Gplus. Rund 50 Prozent des Tagesgeschäfts sind ihm aktuell durch die neue Corona-Verordnung weggefallen. Vor Corona hat er rund 70 bis 80 Gerichte pro Tag verkauft, nun sind es vielleicht gerade noch zehn am Tag. Das Einzige was zur Zeit noch halbwegs gut läuft, ist die Vermietung seiner Hotelzimmer. „Mit Essen zum Mitnehmen, was der Großteil der Kundschaft in Anspruch nimmt, versuchen wir uns über Wasser zu halten und hoffen auf den Frühling, niedrigere Fallzahlen und eine Lockerung der Regeln.“

Bei der „Auszeit“ in Unterfeldhaus sieht es ähnlich aus. Auch hier bleibt der überwiegende Teil der Gäste aus. „Viele sind nun auch wieder im Homeoffice, so dass unser Mittagstisch kaum noch nachgefragt wird“, sagt uns Chef Gerrit Mallock. Tatsächlich überlegt er, sein Restaurant vorrübergehend zu schließen. „Denn es wird vermutlich kein Kurzarbeitergeld oder eine Überbrückungshilfe vom Staat geben.“ Gerrit Mallock spricht wohl den meisten Gastronomen aus der Seele, wenn er sagt, dass man sich in der Branche so ziemlich allein gelassen fühlt und viele die coronabedingten Restriktionen kaum noch nachvollziehen können. Er befürchtet außerdem, dass sich die meisten lieber Essen nach Hause liefern lassen, als vor dem Restaurantbesuch noch schnell einen Test zu machen. Die Spontanität geht durch 2Gplus verloren. „Wir hoffen und freuen uns einfach alle auf den Frühling und dass dann alles wieder ein klein wenig leichter wird.“ Das hofft auch Stavros Leontiadis von der Kupferkanne in Hochdahl. Er hatte gerade zehn Tage Betriebsferien und schaut nun, wie die Woche so anläuft. Glücklich ist er mit der Situation nicht und auch er hat rund 40 Prozent Einbußen und kennt befreundete Gastronome, denen es noch schlechter geht. „Vielleicht müssen wir in Kurzarbeit gehen. Wir sind hart an der Grenze dazu.“ Doch noch hält das Team durch und versucht zusätzlich mit Außer-Haus-Verkauf die Wintermonate zu überbrücken.

Wie ist Ihre Meinung zur 2Gplus-Regelung in der Gastronomie? Besuchen Sie weiterhin die Restaurants und fühlen sich dadurch besser geschützt oder halten Sie sich eher zurück und bleiben lieber Zuhause? Schreiben Sie an redaktion@lokal-anzeiger-erkrath.de.">Wie ist Ihre Meinung zur 2Gplus-Regelung in der Gastronomie? Besuchen Sie weiterhin die Restaurants und fühlen sich dadurch besser geschützt oder halten Sie sich eher zurück und bleiben lieber Zuhause? Schreiben Sie an .

(nic)