Wildblumenwiesen in Erkrath Immerhin ein Teilerfolg

Hochdahl · Lars Busch, Initiator von „Hochdahl - schön bunt“ (wir berichteten), ist auf dem Land aufgewachsen. Mit Vogelgezwitscher, Igeln, Grashüpfern und Schmetterlingen - und natürlich mit allerlei „Viehzeug“, was abends um die Zimmerlampe schwirrte. „Für mich damals ganz normal und heute die meisten, vor allem die Stadtkinder, kaum noch kennen“, sagt er.

Lars Busch wünscht sich, Erkrath in ein Wildblumenparadies zu verwandeln.

Foto: privat

Lars Busch würde das gerne ändern und hat dafür schon einiges in Eigenregie getan. In Hochdahl rund um die Sandheide sind in den letzten Jahren viele bunte Wildblumenwiesen entstanden, die das ehemalige „Landei“ in vielen Arbeitsstunden angelegt hat. Nun hat Lars Busch eine Idee! Warum nicht einfach jeden einzelnen Quadratmeter städtischer Grünfläche - ob Parks, Grünstreifen, Verkehrsinseln oder Kreisverkehre in eine kleine Oase für Bienen, Schmetterlinge und Co. verwandeln? Gesagt, getan und einen Bürgerantrag an die Stadtverwaltung verfasst. Der wurde diese Woche im Ausschuss für Umwelt und Planung besprochen. „Ich weiß, dass mein Vorhaben nicht von heute auf morgen umsetzbar ist“, sagt Lars Busch. „Deshalb schlage ich eine jährliche Bearbeitung von im Schnitt 20 Prozent der Gesamtfläche, aufgeteilt auf fünf Jahre vor.“ Und warum gerade Wildblumenwiesen?

„Ganz einfach - Wälder gibt es in und um Erkrath reichlich. Die vor 100 Jahren so typischen Wildblumenwiesen sind allerdings nur noch bruchstückhaft in der Natur zu finden. Dabei sind sie so wichtig für die Artenvielfalt.“ Denn Pflanzenvielfalt sorgt für mehr Insekten und die sind wichtig für Reptilien und Vögel. „Kurz gesagt, je größer die Vielfalt, desto größer die ökologische Gesundheit.“ Und noch ein Vorteil bildet sich daraus - nämlich für uns Menschen. „Das geänderte Mikroklima senkt die innerstädtischen Temperaturen und lässt uns die heißer werdenen Sommer besser ertragen.“ Die Stadtverwaltung ist angetan von Lars Busch und seinem Vorhaben. Nach der Sitzung heißt es in dem Beschlussvorschlag, dass die Verwaltung damit beauftragt wird, in den öffentlichen Grünflächen der Stadt Erkrath innerhalb von sieben Jahren sämtliche Rasenflächen mit einer Einzelgröße von mindestens 200 Quadratmeter sukzessive in Wildblumenwiesen umzuwandeln.

„Ein Teilerfolg für mich, da nur die Flächen ab 200 Quadratmeter in Augenschein genommen werden“, so Lars Busch. Aber er bleibt dran am Thema und hofft, die Stadtverwaltung noch zum Umdenken zu bewegen. „Es gibt um Erkrath herum einige Städte, wie beispielsweise Mettmann oder Leichlingen, die uns zeigen, wie‘s geht. Ich würde mir wünschen, dass Erkrath hier in den Dialog tritt, um von den Erfahrungswerten der anderen zu profitieren, um mutiger an die eigene Sache heranzugehen.“

(nic)