Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst in neuen Räumlichkeiten Eine starke Schulter zum Anlehnen
Mettmann/Hochdahl · Seit Anfang Juni befindet sich der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst des Franziskus Hospiz Hochdahl in der Mühlenstraße 17 in Mettmann. In den ehemaligen Räumlichkeiten des Schaufenster Mettmann und des Lokal Anzeiger Erkrath empfängt Koordinatorin Kornelia Smailes die Familien und berät sie in ihrer schweren Lebenssituation.
Wer ein lebensbedrohlich erkranktes Kind hat, weiß, wie viel im Alltag zu stemmen ist. Die Eltern konzentrieren sehr viel Energie auf das erkrankte Kind. Zugleich brauchen die Geschwisterkinder ihre Aufmerksamkeit und Fürsorge. Oft muss ein Elternteil seinen Arbeitsplatz aufgeben, um das kranke Kind besser versorgen zu können. Genau hier setzt die Arbeit des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst an. Geschulte ehrenamtliche Kinderhospizbegleiter helfen den Familien und den betroffenen Kindern. „Die Begleitung kann über wenige Tage bis hin zu Jahren gehen“, sagt uns Kornelia Smailes, Koordinatorin des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes. Die Kinderkrankenschwester ist ausgebildete Familien-Trauerbegleiterin und Pädiatrische Palliative Care-Fachkraft und Ansprechpartnerin vor Ort in Mettmann an der Mühlenstraße.
„Oftmals begleiten wir die Familien ab der Diagnosestellung und helfen nach dem Tod des Kindes auch in der Trauerarbeit.“ Die Ehrenamtler besitzen das nötige Fingerspitzengefühl und wissen, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern brauchen eine spezielle, also kindgerechte Ansprache. „Wir besprechen mit den Familien, welche Art der Hilfe sie brauchen. Also, sollen unsere Ehrenamtler für das Kind vornehmlich da sein oder sich um die Geschwisterkinder kümmern. Sollen sie die Freizeit der Kinder mitgestalten oder aber auch die Eltern unterstützen, sich Freiräume zum Krafttanken zu suchen.“ Außerdem arbeitet der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst eng mit anderen Einrichtungen wie beispielsweise dem Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf oder dem Kinderhospiz Burgholz in Wuppertal zusammen. Ohne das Engagement von ehrenamtlichen Begleitern wäre es nicht möglich, Kinder- und Jugendlichen (bis zu einem Alter von 27 Jahren) mit lebensbedrohlichen Erkrankungen zu begleiten. Sie werden dafür sorgfältig und intensiv geschult. Nach der Teilnahme eines so genannten Befähigungskurses, der über 111 Stunden geht, unterstützen sie die Familien im häuslichen Umfeld.
„In der Regel kommen die Ehrenamtler ein Mal pro Woche für mehrere Stunden in die Familien. Meist sind es zwei Ehrenamtler, die im Wechsel regelmäßig vor Ort sind und helfen. So können auch Urlaubs- und Krankheitszeiten gut überbrückt werden und das Vertrauen zwischen den Ehrenamtlern und den Familien wächst, da es immer die selben Menschen sind, die Zuhause vorbei schauen.“ Derzeit liegt die Altersspanne der vorwiegend weiblichen Ehrenamtlerinnen zwischen Mitte 40 und Mitte 60. „Wir freuen und natürlich auch immer über jüngere Ehrenamtler und auch über männliche Verstärkung“, so Smailes. Das Franziskus-Hospiz Hochdahl mit seinem stationären Hospiz, dem ambulanten Hospiz- und Palliativteam und dem ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst sowie dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst liegt im Erkrather Ortsteil Hochdahl beziehungsweise in Mettmann. Seit 1995 ist das Franziskus-Hospiz Hochdahl Bundesmodellprojekt. Es befindet sich in Trägerschaft der Marienhaus Unternehmensgruppe und des Fördervereins des Franziskus-Hospizes. Die Einrichtung ist dauerhaft auf Spenden und ehrenamtliches Engagement angewiesen.
Mehr Informationen gibt es online auf www.franziskus-hospiz-hochdahl.de.
Kontakt zum ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst unter Telefon 02104/93720 oder per Mail an kornelia.smailes@marienhaus.de.