Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Erika Gerland Sterbenden Menschen zur Seite zu stehen, ist ihre Lebensaufgabe
Hochdahl/Kreis · Erika Gerland hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, sterbenden Menschen mit viel Empathie, Wissen, Zeit und dem Gefühl von Sicherheit als vertrauensvolle Wegbegleiterin zur Seite zu stehen. Das hat sie unter anderem auch mit viel Herzblut im Franziskus-Hospiz in Hochdahl getan. Nun hat sie in einer kleinen Feierstunde im Mettmanner Stadtgeschichtshaus die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen.
Bis 2004 war Erika Gerland Krankenschwester im Evangelischen Krankenhaus Mettmann, davon auch viele Jahre als Stationsleitung, tätig. Diese Zeit hat sie sehr geprägt und sie musste während ihrer aktiven Berufszeit sehr häufig miterleben, dass im Klinikalltag, vor allem die Zeit und das Personal fehlte, um sterbende Patienten angemessen in ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten zu können.
Schnell fiel deshalb nach Eintritt in den Ruhestand die Entscheidung für den ambulanten Hospiz- und Palliativdienst tätig zu werden. Im Vorfeld besuchte sie die so genannten „Ermutigungs- und Befähigungsseminare“ mit Schulung, Supervision und Gesprächen durch professionelle Sterbebegleiter im Franziskus-Hospiz Hochdahl.
Seither betreut Erika Gerland mit großem Engagement schwerstkranke, sterbende Menschen in ihrem Zuhause, entlastet und berät auch deren Familienangehörige. „Sie versteht dabei stets die Sorgen und Ängste der Menschen“, sagt Martina Köster-Flashar (stellvertretende Landrätin) in ihrer Laudatio während der Feierstunde. „Sie vermittelt Sicherheit, bei ihr können sich die Menschen bedingungslos fallen lassen.“
Durch ihr herzliches Wesen findet Erika Gerland schnell Kontakt und Zugang zu anderen Menschen. Sie schenkt den Betroffenen vor allem Zeit und ein offenes Ohr, vermittelt ihnen aber auch Sicherheit, wenn durch den Ausnahmezustand alles ins Wanken gerät. Das schwere Leid auszuhalten, an der Seite zu bleiben, aber auch um die eigenen Grenzen zu wissen und sich selbst nicht zu vergessen, das ist eine Kunst, die Erika Gerland beherrscht.
Über ihre Tätigkeit als Sterbebegleiterin hinaus, ist sie auch als Botschafterin des Franziskus-Hospizes unterwegs und klärt regelmäßig an Infoständen über die Arbeit dieser wertvollen Einrichtung auf.
„Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Nachricht erhielt, dass ich für diese Auszeichnung ausgewählt wurde“, sagt Erika Gerland. „Meine Arbeit im Krankenhaus hat mich sehr geprägt und ich bin froh über die Entwicklung des Hospizwesens und der Palliativmedizin. Die Begleitung von sterbenden Menschen ist das Thema meines Lebens, eine Lebensaufgabe, die meines auch sehr bereichert hat. Die Kraft meines Glaubens hat mich dabei stets begleitet.“
Die Anregung für die Vergabe für die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erfolgte bereits im Jahr 2019. Am 18. Juni 2021 hat der Bundespräsident auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Erika Gerland die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Aufgrund der Corona-Situation wurde ein für Dezember 2021 und ein für März 2022 geplanter Termin auf Wunsch von Erika Gerland verschoben. Vergangene Woche konnte er nun endlich stattfinden.
Info: Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden. (Quelle: bundespraesident.de)