Das war harte Arbeit

Hochdahl · Einen alten Reichsbahnwaggon aus den 1930er Jahren haben die Mitglieder des Eisenbahn- und Heimatmuseums im Lokschuppen in ein pittoreskes Zugcafé verwandelt. Dort werden fortan die Gäste des Museums verköstigt.

Anderthalb Jahre lang haben Ralf Fellenberg und die anderen Mitglieder des Eisenbahn- und Heimatvereines den alten Reichsbahnwaggon in ihr neues Zugcafé verwandelt.

Foto: Nikolas Golsch

(nigo) Wer sich auf dem Gelände des Lokschuppens am Ziegeleiweg nur ein bisschen umschaut, dem fällt ein weinroter und strahlender Eisenbahnwaggon auf, der auf den Gleisen neben der Bahnstrecke steht, kurz vor dem Museums-Bahnsteig. "Zugcafé" steht in großen gelben Lettern darauf geschrieben. Noch nicht lange sieht der Waggon so schick aus: "Dazu war verdammt viel Arbeit notwendig", sagt Ralf Fellenberg, Vorsitzender des Eisenbahn- und Heimatmuseums. Der ausgemusterte Reichsbahnwaggon stammt aus den 1930er Jahren und war ursprünglich blau gestrichen und lackiert. Alleine vier Schichten Farbe mussten die Aktiven des Vereins auftragen, um das strahlende Rot zu bekommen. Schon dafür haben sie ein halbes Jahr gebraucht. "Den Waggon haben wir vor geraumer Zeit aus Leverkusen-Opladen bekommen", sagt Fellenberg.

Nicht neu ist deswegen die Existenz des Waggons, wohl aber seine neue Funktion. Anderthalb Jahre haben die Eisenbahner in ihrer Werkshalle an dem Wagon gewerkelt und geschraubt, ihn gestrichen und renoviert. Das hat vor allem deswegen so lange gedauert, weil der Waggon aus leicht entflammbaren Materialien gebaut ist. "Deswegen konnten wir nicht schweißen, sondern mussten mit speziellem Kleber arbeiten", erklärt der Vorsitzende. Seit Weihnachten sind die Arbeiten nun aber weitestgehend abgeschlossen. Nur ein paar Kleinigkeiten müssen die Aktiven des Vereines in den kommenden Wochen und Monaten noch ausbessern: Einige Fenster sind noch undicht und müssen ersetzt oder zumindest abgedichtet werden.

Beim Weihnachtsmarkt des Lokschuppens im vergangenen Dezember wurde der alte Reichsbahnwaggon bereits als neues Zugcafé des Lokschuppens eröffnet. Eine Küche mit fließendem Wasser und allem was zu einem echten Café dazu gehört haben die Vereinsmitglieder in den hinteren Teil des Waggons eingebaut, ansonsten stehen Tische und Stühle für etwa 24 Personen im Innenraum. Dort werden ab sofort die Gäste des Museums verköstigt, besonders bei größeren Veranstaltungen sei der Waggon eine ideale Möglichkeit, die Gäste zu bewirten, sagt Fellenberg.

In Zukunft kann er sich auch vorstellen, das Zugcafé beispielsweise für Geburtstagsfeiern oder auch Hochzeiten zu vermieten — schließlich finden auf dem Museumsbahnsteig auch standesamtliche Trauungen statt. Erst einmal aber können Besucher des Museums das neue Café zu den gewöhnten Öffnungszeiten begutachten. Die erste Chance dazu bietet sich beim Saisonauftakt am Sonntag, dem 24. April 2016.