Prävention ist der beste Schutz
Erkrath · Längst ist die Zeit der Ruhe in Erkrath vorbei, finden zahlreiche Bürger. Besonders die Zahl der Wohnungseinbrüche hat in der Vergangenheit stark zugenommen. Einbrecherbanden grasen ganze Straßenzüge ab, die Polizei ist oft machtlos.
(tb) Grund für den CDU Stadtverband Erkrath, einen Stammtisch zum Thema "Innerstädtischer Sicherheit" ins Leben zu rufen. Helmuth Rohden, erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender, gab bereits ins seinem Grußwort an, dass die Zahl der Einbrüche auch statistisch nachgewiesen wurde. "Zahlen kann ich allerdings nicht bieten", so Rohden weiter. Polizeihauptkommisar Kay Thöne, der dem Stammtisch als Gastdozent beiwohnen sollte, war kurzfristig erkrankt. Trotzdem kamen von den rund 25 Teilnehmern zahlreiche Präventionshinweise. Auch Bürgermeister Christoph Schultz nahm sich dem brisanten Thema gerne an und verwies auf eine Präventionsveranstaltung am 24. Oktober. "Wir möchten den Anbruch der dunklen Jahreszeit nutzen und in der Stadthalle gemeinsam mit der Polizei und verschiedenen Unternehmen Präventionsmaßnahmen vorstellen und erläutern", so das Stadtoberhaupt.
"Zu 95 Prozent werden mechanische Einbruchshilfen genutzt, nur in den seltensten Fällen werden Scheiben eingeschlagen." Laut Schultz sind primär Terrassentüren und Fenster von Einbrüchen befallen. "Man sollte Türen und Fenster immer verschließen, wenn man das Haus oder die Wohnung verlässt", weiß Rohden. Ebenso wertvoll sind, laut des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, die direkten Nachbarn. "Es ist sinnvoll, sein Umfeld genau zu beobachten. Bei Auffälligkeiten rät die Polizei dazu, Kontakt aufzunehmen. Lieber einmal zu viel, anstatt zu wenig anrufen."
Dachdeckermeister Olaf Grau konnte von seiner Baustelle bereits einen Einbruch beobachten. "Ich bin dazu übergegangen, mir neben teuren Alarm- und Sicherungsanlagen auch einen Wachhund anzuschaffen. Ein kleines Türschild bewirkt oft Wunder." Laut dem Handwerker ist jeder Haushalt einmal Opfer eines Einbruches. "Das geben die Statistiken wieder. Die Einbrecherbanden müssen merken, dass Erkrath gemeinsam aufrüstet und wir nichts dem Zufall überlassen. Dann wird es für Täter schnell langweilig."
Info
In NRW gab es im Jahr 2015 insgesamt 62.262 Einbrüche. Das waren 18 Prozent mehr, als noch im Vorjahr. Lediglich 15,8 Prozent werden aufgeklärt, eine erschreckende Bilanz. Dazu wird lediglich jeder fünfte Täter verurteilt. (Quelle: Innenminister Ralf Jäger)