Igel, Hase und Co. nutzen den Reisighaufen gern als Unterschlupf Osterfeuer nicht unbedacht entzünden!
Erkrath · Feuer sind ein beliebter Osterbrauch, doch für viele Tiere können sie gefährlich werden. Unter Holz- und Reisighaufen befinden sich oft Igel, Kröte und Co. Neu aufgeschichtetes Material sollte daher umgeschichtet, ältere Haufen erst gar nicht angerührt werden.
Bald lodern sie wieder überall im Land, die beliebten Osterfeuer. So schön sie auch sind, die Feuer bergen Gefahren für die Natur. Denn vielerorts wird das Brennmaterial schon längere Zeit vor dem Osterfest aufgeschichtet. Viele Tiere, so zum Beispiel der Hase und die Spitzmaus, nutzen die entstehenden Reisighaufen als Unterschlupf. Einige Vögel brüten sogar in den geschichteten Haufen. "In unserer ausgeräumten Landschaft sind Totholzhaufen attraktive und wichtige Lebensräume für Insekten und Amphibien. Aber auch Vögel wie Rotkehlchen und Zaunkönig und Säugetiere wie Igel und Wiesel sind hier zu finden." erklärt Julian Heiermann vom NABU.
Damit das Osterfeuer also nicht zur Todesfalle für die Kleintiere wird, müssen vorher einige Dinge bedacht werden. Es wird dazu geraten, das Schnittholz erst kurz vor dem Abbrennen aufzuschichten. So können die Kleintiere das geplante Osterfeuer nicht als Wohnstätte annektieren und durch das Feuer droht für Igel und Co. keine Gefahr. Sollte der Holz- und Reisigstapel schon vor längerer Zeit angelegt worden sein, darf er eigentlich nicht mehr durch Abbrennen zerstört werden. Osterfreunde, die trotzdem nicht auf das traditionelle Feuer verzichten möchten, sollten das aufgehäufte Material am Tag des Anzündens vorher unbedingt vorsichtig umschichten. So bekommen die Tiere die Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen.
Am besten wäre es, wenn Schnittholz und Reisig jedoch gar nicht erst verbrannt werden würden, sondern in der Landschaft blieben. Sie bieten dort wichtigen Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere. Schnittholz und Gestrüpp sind im Grunde also viel zu schade, um zum Spaß verbrannt zu werden. Außerdem lassen sie sich hervorragend einsetzen, um im Garten der landschaftlichen Strukturarmut entgegenzuwirken. Allein das Aufschichten eines Reisighaufens, der von Brombeeren oder Wildrosen überwuchert wird, oder ein Holzstoß in einem dichten Gebüsch aus heimischen Sträuchern wie Holunder und Weißdorn, bringen mit geringem Aufwand ein Stück Natur zurück in den Garten.