Leserbrief zu unserer Telefonaktion "Organspende" Organspender öffentlich nennen

Erkrath · Folgender Leserbrief erreichte uns zu unserer Telefonaktion rund um das Thema "Organspende":

Wie allgemein bekannt ist, werden immer mehr Patientenverfügungen erlassen, die eine lebensverlängernde Apparatemedizin ausschließen. Eine solche wäre aber eine medizinisch notwendige Maßnahme und Voraussetzung für eine Organentnahme. Auch wenn es sich bei den Unterzeichnern solcher Verfügungen um einen eher älteren Personenkreis handelt, wird die Anzahl der Organspender damit reduziert.

Einen Denkanstoß, den ich bisher noch nirgends gehört oder gelesen habe, möchte ich hiermit zur Diskussion stellen. So wie zum Beispiel Blutspender immer wieder, zu Recht, namentlich in der Presse erwähnt werden, könnte ich mir so etwas auch für Organspender (mit oder ohne Ausweis) vorstellen. Wenn nicht ausdrücklich widersprochen wird, könnte in jeder Todesanzeige in kleiner Schrift das Wort "Organspender" eingefügt werden. Das Wort könnte auch durch ein Symbol ersetzt werden. Sicher wäre es der Bereitwilligkeit zur Organspende nicht abträglich.

Allerdings sprechen Fakten gegen die "Machbarkeit" meines Vorschlags: Eine gesetzliche Regelung scheidet aus (Datenschutz). Auch sind Todesanzeigen ja nicht obligatorisch. Was aber machbar wäre: Eine Bereitschaft in der Bevölkerung zu wecken, bei der Gestaltung von Todesanzeigen auf freiwilliger Basis diese Möglichkeit aufzugreifen.

Mag sein, dass ich mit dieser Idee völlig daneben liege. Beim Bemühen um eine Verbesserung der derzeitigen Situation sollte es jedoch kein Denkverbot geben. Gerhard Ostertag, Bissingen-Teck

Hinweis
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