Weltfrauentag Mit fairen Rosen für Frauenrechte
Erkrath · Agnes Chebii aus Kenia begann vor 20 Jahren als einfache Arbeiterin auf einer Rosenfarm. Heute ist sie Mutter von vier Kindern und Chefin vieler Arbeiterinnen und Arbeiter. Was damals undenkbar war, ist heute für viele Frauen Realität – dank Fair Trade.
Die Grünen Frauen in Erkrath setzen am Weltfrauentag ein Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen weltweit – sie verschenken auf dem Hochdahler Markt (8. März, 16 bis 18 Uhr, vor Edeka) fair gehandelte Rosen und informieren dabei über Produktion und Handel, Arbeitsbedingungen und Kosten. In Deutschland werden so viele Blumen verschenkt, dass gar nicht genug produziert werden können. 80 Prozent aller Schnittblumen kommen aus Afrika und Südamerika. Hierzulande ist die Rose ein Zeichen der Zuneigung. Für viele Frauen – wie Agnes Chebii damals - in Afrika und Südamerika steht die Rose vor allem für Eines: für ein Einkommen, mit dem sie ihre Familie mehr schlecht als recht ernähren können. Rosen sind eines der wichtigsten Exportmittel. Auf den Blumenfarmen der so genannten Entwicklungsländer arbeiten überwiegend Frauen, häufig sind sie alleinerziehend und haben nur eine geringe Schulbildung. Ihre Arbeitsbedingungen sind miserabel: Niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen und gesundheitliche Gefährdungen durch den Einsatz von hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln. „Mit diesem Geschenk einer wunderschönen und meistens sehr langlebigen Rose wollen wir auch über den Mehrwert von Fair Trade Blumen informieren und die Erkratherinnen und Erkrather vom Kauf fairer Rosen überzeugen“, so Andrea Stracke-Knitsch, Ratsmitglied der Grünen und Mitglied in der Steuerungsgruppe Fair Trade Stadt Erkrath. „Fairer Handel ist ein wesentlicher Schritt zur Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Frauen und stärkt ihre Rechte!“ Agnes Chebii hat erfahren, welche Folgen die Fair Trade Zertifizierung von Betrieben auf die Beschäftigten hat. Für das Siegel müssen Blumenfarmen klare Kriterien erfüllen: Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit und strenge Umweltkriterien. Fair Trade hat das Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und gerade den Frauen zu mehr Rechten und mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen. Dazu gehören Fortbildungen, gleiche Aufstiegschancen für Frauen und Männer, feste Arbeitsverträge, Mutterschutz und klare Arbeitszeitregelungen, Schutzkleidung und Trainings zum sicheren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, deren Verwendung stark reduziert ist.
Agnes Chebii ist dankbar und stolz auf ihren Erfolg: „Die Frauen unserer Gemeinschaft haben verstanden, dass auch sie alles tun können, was Männer tun. Sehen Sie mich an: Früher war ich eine einfache Rosenarbeiterin, heute bin ich gut ausgebildet und arbeite in einer führenden Position.“
Fair Trade Rosen gibt es in einigen Läden in Erkrath zu kaufen, erkennbar an ihrem Fair Trade Label. Sie kosten nur wenig mehr als andere Rosen. Wer sie kauft, leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Frauen in Afrika und Lateinamerika und investiert in die Zukunft.
Mit Hilfe von Fair Trade Prämien können Mädchen kostenlos Schulen besuchen und haben damit die Chance auf ein besseres Leben.