Starkregen und Überflutungen Erkrath lässt sich nicht unterkriegen
Erkrath · Erkrath hält zusammen - das hat diese Stadt bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Nach dem Starkregen und seinen verheerenden Folgen rücken die Bürger noch mehr zusammen und unterstützen sich bei den Aufräumarbeiten wo sie nur können.
Besonders betroffen waren in Alt-Erkrath die Bereiche um die Morper Allee, Mühlenstraße, Gink und Freiheitstraße. Hier standen ganze Straßenzüge vollständig unter Wasser, die Häuser mussten teilweise mithilfe von Booten von der Feuerwehr evakuiert werden. Auf unserer Homepage haben wir unsere Leser konstant auf dem neusten Stand im Zuge der Unwetterlage gehalten. In kürzester Zeit hat sich auch der Verein „Erkrath hält zusammen e.V.“ gemeldet und seine Unterstützung für die Opfer des Hochwasser schnell und unkompliziert angeboten. Am Mittwoch sprachen wir mit eine der Koordinatorinnen, Stefanie Perkuhn, um zu erfahren, wie die Lage sich aktuell darstellt. „Ich dachte bis heute Morgen, dass es nun ruhiger wird, weil schon viele Menschen ihre Häuser, Keller und Wohnungen entrümpelt hatten und nun die Trocknung der Räume beginnen kann. Dem ist allerdings nicht so“, berichtet sie uns.
„Es gibt noch sehr viele Menschen in der Stadt, die noch mit den Ausräumarbeiten beschäftigt sind oder teilweise sogar noch Wasser in ihren Räumen haben.“ Stefanie Perkuhn weiß von drei Familien, die komplett aus ihren Wohnungen raus mussten, da diese nach dem Starkregen vorerst nicht mehr bewohnbar sind. Sie sind bereits anderweitig untergekommen. Viele Menschen aus Erkrath und der Region melden sich bei dem Verein „Erkrath hält zusammen e.V.“ und bieten ihre Hilfe an. Derzeit stehen 220 Helfer auf der Liste und sie kommen von überall her. „Wir haben Helfer aus Duisburg, Köln, Ratingen, sogar eine Dame aus Bremen ist spontan angereist und packt in Erkrath mit an. Das ist wirklich klasse und wir sind dafür alle sehr dankbar.“ Auch Spenden in Form von Trocknungsgeräten oder Baustrahlern erreichten Erkrath in den vergangenen Tagen. „Ein Radiosender aus dem Spreewald hat für uns in Erkrath einen Spendenaufruf geschaltet und kurze Zeit später stand ein LKW mit Trockengeräten vor unserer Bürotür. Das ist wirklich der Wahnsinn, wie groß die Hilfsbereitschaft ist und das die Menschen so super zusammen halten.“ Viele Fimen aus Erkrath sind ebenfalls am Start und packen mit an. Die Flüchtlingshilfe aus Nidderau in Hessen hat auf eigene Kosten Bautrockner angemietet und stellt diese nun den Erkrathern leihweise zur Verfügung. Die REWE-Zentrale in Eschborn (Frankfurt) hat auf eigene Kosten neue Trocknungsgeräte gekauft und den betroffenen Familien geschenkt.
„Als die Männer mit der Lieferung bei uns ankamen, hatten sie auch noch Besen und Schaufel dabei und packten spontan mit an, um den Schlamm zu beseitigen“, sagt Stefanie Perkuhn. Ein anderes Team von ehrenamtlichen Helfern hat an der Humboldtstraße den Bewohnern geholfen. Am Abend haben dann alle gemeinsam gegrillt. „Das ist ganz wunderbar, wie aus so einer Notlage am Ende auch Freundschaften entstehen können. Die Helfer riefen mich am Abend an und durch den Hörer schallte von den Bewohnern ein lautes ‚Dankeschön’ für die Hilfe durch den Hörer. Das sind wirklich berührende Momente.“ Der Verein freut sich immer über Verstärkung, um den Opfern des Starkregens zu helfen. Wer mit anpacken möchte oder anderweitig die Aufräumarbeiten unterstützen möchte, meldet sich einfach telefonisch unter 0211/54 24 95 65 oder per Mail an nachbarschaftshilfe@erkrath-haelt-zusammen.de. Da die Telefonzentrale nicht 24 Stunden besetzt ist, ist zeitweise auch ein Anrufbeantworter geschaltet. Bitte hier als auch per Mail den Namen, die Telefonnummer und die Art der Hilfe beziehungsweise Unterstützung angeben.