Cleverfeld liegt am günstigsten

Erkrath · Obwohl der Aufstellungsbeschluss für die neue Feuerwache bereits am 3. November 2015 vom Rat beschlossen wurde, lud die Verwaltung erst am vergangenen Donnerstag zur ersten von insgesamt zwei Bürgeranhörungen ins Rathaus ein.

Rund 50 Mitarbeiter der Feuerwehr und zahlreiche Bürger nahmen an der ersten Bürgeranhörung für das Neubauvorhaben der Feuerwache teil.

Foto: tb

(tb) Gefühlt die gesamte Freiwillige Feuerwehr Erkraths und rund 30 Bürger folgten der ausführlichen Schilderung von Patrick Reimann (Büro Niemann+ Steege), der die aktuellen Pläne zum Neubauvorhaben am Cleverfeld präsentierte. Der erste Testentwurf sieht einen quadratischen Bau samt großflächigem Innenhof vor, in welchem die Einsatzfahrzeuge untergebracht werden. Angrenzend zum Verwaltungstrakt wird ein trapezförmiger Parkplatz angesiedelt sein. Auf diesem Platz stellt sich Reimann zudem einen 22 Meter hohen Übungsturm vor. Das gesamte Areal soll mit einer Lärmschutzwand von 3,50 Meter Höhe von dem angrenzenden Wohngebiet abgeschirmt werden. Als Zufahrt soll eine Einfahrt von Seiten der Bergischen Allee errichtet werden.

Um den geeignetsten Standort zu finden, wurden im Vorfeld umfangreiche Gutachten erstellt. "Jede Adresse in Erkrath muss in acht Minuten (von den hauptamtlichen Mitarbeitern) beziehungsweise in 13 Minuten (von den ehrenamtlichen Kollegen) erreichbar sein. Das Cleverfeld liegt nach dieser Suchraumabsteckung am günstigsten", erklärt Reimann in seinen Ausführungen. Besonders die Frage nach dem passenden Standort hatte im Vorfeld zu hitzigen Diskussionen innerhalb der Bürgerschaft geführt. Auch während der offiziellen Bürgerbefragung schien das Cleverfeld noch nicht als finale Lösung akzeptiert zu sein. So hieß es von Seiten der BMU-Fraktion, dass besonders das angrenzende Naturschutzzentrum Bruchhausen von der Versiegelung der Fläche beeinträchtig werden könnte. "Die Wasserzuspeisung von der Freifläche Cleverfeld ist ein wichtiger Aspekt für die Bewässerung des Naturschutzzentrums. Die Grünflächen könnten kippen", ist sich Thomas Spiritus sicher.

Auch Anwohner wiesen darauf hin, dass einige Eigentümer überhaupt erst wegen dem unbebauten Blick ins Grüne den Kauf gewagt haben. Die anberaumten Kosten von rund 20 Millionen Euro (ohne Verkehrsanbindung und Lärmschutzanlagen) trugen ebenfalls nicht zur Erheiterung der Bürgerschaft bei. Als kostengünstigere Alternative wurden beispielsweise die Feuerwehrneubauten in Hilden und Haan benannt. In diesem Zusammenhang kam Feuerwehrchef Guido Vogt zu Wort. Dieser erläuterte, dass die Bauten der Nachbarn nicht mit der hiesigen Anlage zu vergleichen seien. "Dort wurde im Bestand gebaut", weiß Vogt. Überhaupt gab sich dieser recht optimistisch. "Wir stehen hinter dem Vorhaben der Verwaltung, solange wir merken, dass es voran geht."

Die nächsten Schritte sehen nun eine Änderung des Flächennutzungsplanes vor. Das derzeit noch als Naturschutz-Randgebiet ausgewiesene Grundstück soll in Zukunft als Sonderrecht- Feuerwehr umgeschrieben werden. Die Verwaltung sieht vor, ein gleichwertiges Gebiet dem Naturschutz zuzuschreiben. Nach einer Erarbeitung des Rechtsplanes sowie der Durchführung weiterer Gutachten wird es voraussichtlich im Herbst dieses Jahres eine zweite Bürgeranhörung geben. Einen genauen Zeitrahmen wollte die Verwaltung zwar noch nicht definieren. "Für uns steht der Neubau der Feuerwache jedoch an oberster Priorität", versprach Helmuth Hentschel, Fachbereichsleiter des Bauaufsichtsamtes, abschließend.