(tb) Nazmi (13) und seine Freunde nutzen den offenen und hell gestalteten Jugendtreff gerne. "Früher haben wir uns immer vor dem Kiosk getroffen und sind aus Langeweile in der Gegend rumgelaufen. Jetzt können wir Cube nutzen, uns unterhalten, Kicker spielen und haben es gleichzeitig trocken", so der Gymnasiast. Genau dieses Ziel wollten die Initiatoren des Vereins erreichen. "Mit unserem Kindertreff Mosaik an der Immermannstraße haben wir die Kinder bis einschließlich dem zwölften Lebensjahr betreut und abgedeckt. Der Wunsch, ein Folgeangebot für Jugendliche zu schaffen, stand schon lange im Raum", erinnert sich Marc Stosberg, erster Vorsitzender von füreinander e.V. Die Räumlichkeiten waren schnell gefunden.

"Die Sandheide weist schließlich einigen Leerstand auf." Nur die Renovierung hatte es in sich. Eine Komplettsanierung verwandelte das vormals trostlose Ladenlokal in einen einladenden Raum mit Theke, Sitzmöglichkeiten und echtem Wohlfühl-Charakter. Rund 26 Helfer engagierten sich beim diesjährigen Aktionstag der Wirtschaft für den neuen Jugendtreff. Der Wirtschaftskreis Erkrath unterstützt das Projekt zudem finanziell. Im Fokus steht besonders die berufsorientierte Jugendförderung. "Wir planen im kommenden Jahr Bewerbungstrainingsangebote und Potenzialanalysen anzubieten und wollen die Kids gemeinsam auf das Leben nach der Schule vorbereiten", so Stosberg erklärend. Dabei soll der Spaß allerdings nicht auf der Strecke bleiben. "Ganz im Gegenteil. Wir bauen unser Angebot auf drei Säulen: Kreativität, Begegnung und Orientierung."

Primär steht aktuell der persönliche Kontakt an erster Stelle. "Wir möchten die Kids kennen lernen und erst einmal Vertrauen aufbauen. Später werden wir weitere Angebote, wie beispielsweise Sportaktionen oder ähnliches schaffen. Auch der Außenbereich soll mitgenutzt werden." An drei Tagen hat der Jugendtreff derzeit geöffnet. "Montags kommen unsere Mädels, mittwochs ist Jungentag und freitags dürfen alle gemeinsam hier sein", erklärt Leiterin Marei Schmitz. Damit die Räume in der übrigen Zeit genutzt werden, möchte füreinander e.V. die Fläche auch für Seniorentreffs, Elterncafés und Hausaufgabenbetreuungen zur Verfügung stellen. "So versuchen wir, ein echtes Mehrgenerationennetzwerk zu bilden", so Schmitz weiter. Neben den hauptamtlichen Kräften trifft man auch immer wieder engagierte Ehrenamtler unter den Jugendlichen. "Ich bin gerne mit den Kids zusammen. Man spürt, wie die Jugendlichen es genießen, wenn man sich Zeit für sie nimmt. Sie springen auf die Angebote an und man kommt wirklich leicht ins Gespräch", so Ehrenamtler Meinolf Siepermann.

Noch steht Cube ganz am Anfang. "Wir wurden aber von den Anwohnern herzlich aufgenommen und auch die Jugendlichen werden immer mehr. Letztens hatten wir schon rund 20 Besucher hier", freut sich Stoßberg abschließend. "So darf es bleiben!"