Die sanfte Methode
Osteopathie bei Säuglingen: Funktionsstörungen behandeln und Fehlentwicklungen vorbeugen.
Osteopathie ist eine ganzheitliche, sanfte Behandlungsmethode ohne Medikamente, die bei funktionellen Beschwerden helfen kann und bei solchen, für die es keinen klaren körperlichen Befund gibt, wie sehr oft bei Neugeborenen und Säuglingen. Denn nicht bei allen Kindern sind die normalen kindlichen vitalen Kräfte in der Lage den "Geburtsstress" zu bewältigen. Dadurch können Symptome wie Unruhe, Schlafstörungen, Trinkschwäche, extremes Schreien, Spucken, Störungen der Verdauung, der Haltungs- und Bewegungsmuster sowie der Wahrnehmung entstehen.
Wenn diese Symptome nicht behoben werden, können Dysfunktionen an den Gelenkstrukturen entstehen, die beispielsweise Asymmetrien, Haltungsschäden und Fehlentwicklungen zur Folge haben.
Der Osteopath spürt diese Einschränkungen mit seinen Händen auf. Mittels angewandter osteopathischer Methoden und spezifischer Techniken können diese Funktionsstörungen beim Neugeborenen und Säugling behandelt werden.
Wenn scheinbar gesunde Babys stundenlang schreien, stehen Eltern und Kinderärzte oft vor einem Rätsel. Eine eindeutige Ursache für das Verhalten der sog. "Schreikinder" ist noch nicht nachgewiesen, aber Koliken als Ursache werden seit Jahren von einigen Ärzten und Forschern vermehrt infrage gestellt.
Dafür spricht der Erfolg vieler Osteopathen, der in einer Studie "Die osteopathische Behandlung bei Dreimonatskolik im Vergleich zur konventionellen Therapie" von Uwe Senger und Anke Heber im Jahre 2003 nachgewiesen werden konnte.
Im Rahmen der Studie wurden 45 Säuglinge, im Alter von 3—12 Wochen, die nach der anerkannten Dreierregel als Schreikinder galten, behandelt. Die Dreierregel besagt: ununterbrochenes Schreien, mindestens 3 Stunden am Tag an mindestens drei Tagen in der Woche und mindestens 3 Wochen hintereinander. 22 dieser Kinder wurden osteopathisch und 23 der Kinder von Kinderärzten behandelt. Die Kinderärzte konnten die von ihnen richtig erscheinenden Therapie einsetzen. Bei den Kinderärzten sank die Schreizeit im Schnitt um 16 Prozent und dagegen bei den osteopathisch Behandelten um 56 Prozent.
Weitere Umfragen unter Osteopathen, die sich auf die Therapie von "Schreikindern" spezialisiert haben, ergaben eine Erfolgsquote von über 75 Prozent. Es ist also ratsam, für die Eltern von Neugeborenen und Säuglingen einen kompetenten Osteopathen in eigener Nähe aufzusuchen. Denn eine osteopathische Therapie kann korrigierend sein, aber auch im Sinne der Prävention genutzt werden für die gesunde Entwicklung in den ersten Lebensjahren.