Aufwändige Sanierung St. Mariä Himmelfahrt soll in neuem Licht erstrahlen

Unterbach · (nima). Die Fenster werden restauriert, der Innenraum gereinigt und neue Beleuchtung installiert — viel Arbeit steht in der Unterbacher Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt noch aus. Bis Februar 2016 soll die aufwändige Sanierung der 1964 erbauten Kirche aber abgeschlossen sein.

Die Sanierung der Unterbacher Kirche
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"Alle Fenster werden ausgebaut und nach Originalvorlagen restauriert", erklärt Architektin Sabina Sommer, die die Arbeiten an der katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt betreut. Rund 18.000 Euro wird die Restaurierung jedes einzelnen der acht Kirchenfenster kosten. Ein Probefenster ist bereits fertig wieder eingesetzt worden. Und auch andere Gewerke haben Ende September ihre Arbeiten aufgenommen. Ein gewaltiges Gerüst spannt sich derzeit durch den Innenraum.

Derzeit feiern die Unterbacher Katholiken ihre Gottesdienste in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche. "Das läuft alles problemlos", ist Günter Ernst, Pfarrer der Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt, dankbar für die unbürokratische Hilfe seines evangelischen Kollegen. Nur Heiligabend wird's zu eng werden. Dann müssen die katholischen Kirchgänger nach Alt-Erkrath oder Unterfeldhaus ausweichenn. Ernst empfiehlt daher, statt am 24. Dezember die Messe am 1. Weihnachtsfeiertag zu besuchen.

Bei den Baumaßnahmen ist unter anderem ein neues Beleuchtungskonzept in Planung und die ganze Kirche wird von Innen aufwändig gereinigt. Letzteres ist in aufwändiger Handarbeit größtenteils schon geschehen: 220 Radierschwämme haben die Mitarbeiter von Hubert Martina, Maler und Mitglied des Bauausschusses, dafür gebraucht! "Jetzt werden die Wände noch mit einer mineralischen Silikatlasur beschichtet", erklärt er: "Wenn dann später noch mal gereinigt werden muss, wird das einfacher." Die Sichtbetonoptik will er bei der Lasur auf jeden Fall erhalten. Nötig geworden war die Reinigung, weil das im Jahr 1963 erbaute Kirchengebäude in den letzten Jahren immer dunkler wurde.

Neue Beleuchtung mit LEDs soll ebenfalls mehr Licht in den Innenraum bringen. "Die Kirche war bisher nicht gut ausgeleuchtet", erinnert Sabina Sommer und verrät: "Jetzt kommt ein Kronleuchter an dünnen Edelstahlbändern über den Altarbereich." Vor 15 Jahren war die Beleuchtung auf Halogen umgestellt worden, doch die Technik war ständig ausgefallen und schluckte zu viel Energie. Im Zuge der Sanierung wird auch Künstler Johannes Hillebrandt noch einmal Hand die Kirchenwände anlegen: Der Kölner Künstler hatte 2002 den Kreuzweg auf die Wände gemalt und wird diesen nun reinigen und auffrischen. "Der Kreuzweg war bewusst direkt auf die Betonwände gemalt worden", erklärt Diakon Georg Braun, "denn unsere Kirche stellt ein Zelt dar — und in eine Zeltwand kann man nun mal keinen Nagel einschlagen."

Ebenfalls auf der To-do-Liste steht die Säuberung des Bodens, die Aufarbeitung des Muschelkalks im Altarraum, eine Außenisolierung und eine neue, pflegeleichte Bepflanzung, die nicht so nah ans Gebäude heranwächst. "Bisher ragten die Brombersträucher zum Teil in die Fenster hinein", erinnert sich Braun. Wenn das alles fertig ist, werden noch die Kirchenbänke neu lackiert und mit roten Polstern bestückt. Und als letztes ist schließlich die Orgel an der Reihe. Sie wird von einem Orgelbauer fachmännisch gereinigt und erhält eine neu Intonation.

Insgesamt belaufe sich die gesamte Sanierung auf rund 500.000 Euro, fasst Pfarrer Günter Ernst die bevorstehenden Maßnahmen zusammen. Zwei Drittel stammen aus Kirchensteuererträgen des Erzbistums Köln. Ein Drittel muss die Gemeinde selbst tragen. "Das Geld ist zwar aktuell vorhanden. Aber wir müssen unser Kasse wieder auffüllen", weiß der Pfarrer, denn "nach der Sanierung ist vor der Sanierung". Deshalb hat die Gemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt einen Baustein-Katalog zusammengestellt, der eine Übersicht über die Sanierungsmaßnahmen enthält. Wer die Sanierung unterstützen möchte, kann sich hier genau aussuchen, welche Arbeiten mit seiner Spende finanziert werden sollen.