Hoppeditz-Erwachen in Unterbach Die fünfte Jahreszeit ist eröffnet
Unterbach · Am vergangenen Samstag, den 11.11. lud der „Karnevalsausschuß Unterbach 1957 e.V.“ in die Halle der Wichernschule zum karnevalistischen Auftakt ein.
Ab 19 Uhr bot sich den Gästen ein buntes Programm, das zum Feiern einlud. Als das Fest um 19 Uhr starten sollte gab es allerdings ein Problem: Der Präsident des Karnevalsausschusses Philipp Simon war nicht zu finden und so übernahm der Vizepräsident Yannick Rademacher die Begrüßung der Gäste. Er stellte zudem eine Neuerung für die kommende Session vor: statt dem bisher üblichen Festheft in A5 Format hat der „Karnevalsausschuß“ in diesem Jahr eine aufwendige „Narrenzeitung“ produziert, welche alle wichtigen Informationen und interessante Einblicke hinter die Kulissen bietet.
Hier kam auch Sascha Ernstberger zu Wort: Das neu geworbene Mitglied des Karnevalsausschusses sitzt in der Jury eines Fotowettbewerbs, den der „Karnevalsausschuß“ in diesem Jahr veranstaltet. Zu gewinnen sind die Fahrt auf dem Zugwagen des Rewe Stockhausen im Karnevalsumzug durch Unterbach in 2025, ein Essen in der Wirtschaft am Zault und ein professionelles Fotoshooting in der Moment Werkstatt von Ellen Rademacher. Die Ausschreibung ist auch in der „Narrenzeitung“ zu finden.
Um kurz nach 19 Uhr übernahm dann der Hoppeditz, welcher auf der Bühne aus seinem Sarg kletterte und mit flotten Sprüchen, aktuellen Referenzen und großartigen Reimen begeistern konnte. Auch einen Witz auf das eigene Versäumnis im vergangenen Jahr, in welchem plötzlich die siebte Seite der Rede fehlte, sorgte für lautes Gelächter. In seiner Verkleidung, die aus Teilen aller Unterbacher Uniformen besteht, konnte Philipp Simon wie auch in den vergangenen Jahren überzeugen. Auch wenn er seit diesem Jahr der Präsident des KA ist, so ließ er sich seine Rolle als Hoppeditz in Unterbach nicht nehmen.
Bevor dann die Tollitäten des Unterbacher Karnevals die Bühne betraten, bewegte sich eine Gruppe von Herren in schwarzen Anzügen – begleitet von einem Ritter in Kettenhemd - auf die Bühne, die Ehrenritter. Die Unterstützer des Unterbacher Karnevals, die es sich unter der Führung von Robert Homrich zu ihrer Pflicht gemacht haben dort anzupacken, wo der Karneval Hilfe braucht, ehren in jedem Jahr eine Person des Unterbacher Karnevals für ihr besonderes Engagement mit ihrem Orden. In diesem Jahr wurde diese Ehre Rolf Rüdiger Voss zuteil.
Im Anschluss kam das Unterbacher Prinzenpaar Prinz Johannes II. (Bremkens) und Prinzgemahl Dieter (Müller) mitsamt der ganzen Karnevalsfamilie auf die Bühne der festlich geschmückten Wichernhalle. Ihre offizielle Kürung stand auf dem Programm. Prinz und Prinzgemahl erhielten Zepter und für den ersten Prinzgemahl einen springenden Esel von den Exprinzessinnen. Dem Prinzenpaar wurde der goldene Eselsorden verliehen. Darauf folgte eine ergreifende Rede des Prinzenpaares für Toleranz und Akzeptanz in Unterbach und es zeigte sich ein weiteres Mal der Rückhalt, den Johannes und Dieter in Unterbach haben. Auch ihr Aufruf in der Proklamation die Zebrastreifen am Kreisverkehr am Breidenplatz in Unterbach in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen begeisterte die Gäste. Anschließend richteten Dagmar von Dahlen und Christoph Schultz Grußworte an das Prinzenpaar, Christoph Schultz sogar in karnevalistischer Manier in Reimform. Danach wurde gemeinsam das Sessionslied gesungen und die Bühne für die Tanzgarde Weiß-Rot, die mittlere Tanzgarde des KA, freigemacht.
Auf den ersten Tanz-Act des Abends folgte der Redner „Ne Spätzünder“, welcher mit seinem komödiantischen Programm für gute Laune bei den Karnevalsfreunden sorgte. Nach ihm kam das „Klimpermännchen“ auf die Bühne. Auch er unterhielt die Gäste bestens und brachte die Halle mit seinem Akkordeon so richtig in Schwung. Die Tanzgarde Rot-Weiß, die große Tanzgarde des Unterbacher Karnevals, bildete den Abschluss des Programms des Karnevalsausschusses und schmiss ihre Beine zu flotten Karnevalsliedern. Beiden Garden merkte man an dem Abend an, dass sich das viele Training seit März dieses Jahres ausgezahlt hat. Den Abschluss des Abends bildeten dann zwei musikalische Acts. Zuerst spielte „Kläävbotze“ schmissige Karnevalslieder und am Ende des Abends begeisterte die Werstener Music Company. Natürlich durfte auch das Heimatlied der Unterbacher „Oh du mein Unterbach“ nicht fehlen und so wurde die Umbaupause der Bands zum Singen und für den Abschied des Prinzenpaares von der Bühne genutzt.
Ab 23 Uhr feierten die Gäste dann bis spät in die Nacht weiter zu Musik vom Band. In Erinnerung bleibt den Besuchern ein Abend in einer vollen Festhalle mit bester Stimmung und toller Unterhaltung dank einem vielseitigen Programm und einer Menge Karnevalsfreude. Die Bewirtung übernahm das eingespielte Team aus den letzten Jahren unter der Leitung von Hallenwirt Sascha Ernstberger und Nils Hammer kümmerte sich mit der Unterstützung von Erik Baca-Schmitz und Stephan Thum um die Technik. Als Adjutant stand Klaus Hammer dem Prinzenpaar zur Seite. „Was ein toller Abend“, zogen die Gäste ihr Resümee und freuen sich schon jetzt auf die Karnevalsveranstaltungen im kommenden Jahr, wenn der Karneval seine Hochzeit hat.