Runder Geburtstag für Erkraths größtem Sportverein 60 Jahre mit Hochdahl verbunden
Hochdahl · Der TSV Hochdahl ist unmittelbar mit der Entstehungsgeschichte der „Neuen Stadt Hochdahl“ verbunden. Vor 60 Jahren wurde der Verein gegründet und ist heute quasi eine Institution was den Breitensport in unserer Stadt angeht. Er ist auch mit seinen rund 2800 Mitgliedern der größte Verein in Erkrath. Am vergangenen Wochenende wurde dies mit den Mitgliedern, Freunden und Förderern gebührend gefeiert.
Am 20. Mai 1964 beschlossen 16 Neubürger der „Neuen Stadt Hochdahl“ in der Grundschule Millrath-West die Gründung eines Sportvereins. Das Ziel war damals wie heute, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten. Millrath-West ist somit die Keimzelle des Turn- und Sportvereins Millrath e.V., der am 24. Juni 1966 in Turn- und Sportverein Hochdahl 64 e.V. (TSV Hochdahl) umbenannt wurde. Die Wohnungspolitik war damals eines der wichtigsten Anliegen in Deutschland. Die Wirtschaft florierte, die Wohnungsnot war riesig und der stetig steigende Bedarf konnte nicht ausreichend gedeckt werden. Also setzten die Stadtplaner auf so genannte „Neue Städte“. In NRW war damals die „Neue Stadt Hochdahl“ die kleinste Satellitenstadt Deutschlands.
Sie entstand Anfang der 60er Jahre am Fuße des Bergischen Landes. Der Stadtteil Millrath-West war der erste fertiggestellte Stadtteil der Stadt Hochdahl. Viele jungen Familien wohnten damals in den neuen Wohngebäuden. Die erste Grundschule mit Turnhalle und kleiner Außensportanlage sowie ein kleines Subzentrum für den täglichen Bedarf standen zu der Zeit zur Verfügung. Bei der Vereinsgründung wurden Eva Pawlik zur ersten Vorsitzenden, Günter Hahn (2. Vorsitzender und Geschäftsführer), Otto Teichmann (Kassenwart) und Wolfgang Wick (Jugendwart) gewählt. Damals kostete die Mitgliedschaft zwei D-Mark für Erwachsene und eine D-Mark für Kinder- und Jugendliche. Das sportliche Angebot umfasste Turnen für Kinder im Vorschulalter, Turnen und Gymnastik für Schulkinder und Gymnastik für Jugendliche und Frauen. Leichtathletische Disziplinen fanden auf der Außensportanlage statt. Bereits zwei Monate später waren aus den 16 Gründungsmitgliedern, 88 Vereinsmitglieder - davon allein 64 Kinder und Jugendliche - geworden. Am 1. Januar 1965 war die Mitgliederzahl bereits auf 301 angewachsen - auch hier wieder mehrheitlich Kinder und Jugendliche (247).
In den nächsten Jahren ging es so weiter und der Verein wuchs von Jahr zu Jahr heran. Auch das sportliche Angebot wurde immer abwechslungsreicher: 1968 kam Volleyball dazu, es folgten 1970 der Tanzsport, 1972 Tischtennis, 1975 Badminton, 1981 Basketball, 1984 Wandern, 1987 Reha-Sport, 1992 Billard, 1994 Jazz & Modern Dance und weitere in den folgenden Jahren bis heute. 1997 rückte dann der Traum für ein eigenes Gesundheits- und Sportstudio in greifbare Nähe. 1995 verkündete die Stadt Erkrath, das alte Stadtbad in Hochdahl zu schließen. Die Aufregung in der Bevölkerung war riesig und Bürger gingen mit Transparenten bewaffnet auf die Straße und demonstrieren gegen die Schließung. Auch der TSV Hochdahl war über die Entscheidung entsetzt, da er zu dieser Zeit Kurse in dem Hallenbad anbot. Fritz Hoppe, damals Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes und später erster Vorsitzender des Vereins, nahm schließlich die Verhandlungen mit der Stadt auf.
Das Ergebnis: Gemeinsam mit dem TSV Hochdahl und der Stadt Erkrath wurde das Schwimmbad weiter bewirtschaftet und gleichzeitig wurde die Erlaubnis erteilt, einen Anbau für ein eigenes Gesundheitsstudio zu realisieren. Im Jahre 2004 entschied sich die Stadtverwaltung aber dann dazu, ein neues Schwimmbad (das heutige Neanderbad) an einer anderen Stelle zu errichten. Das war das „Aus“ für das alte Hallenbad und der TSV Hochdahl stand vor neuen Herausforderungen. Viele Stunden zerbrach man sich die Köpfe und am Ende reifte der Plan eines Neubaus für ein Gesundheits- und Sportstudio heran. Nach einer kräfteraubenden Bauphase, vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden, konnte am 1. Dezember 2007 das neue und heutige Gesundheitszentrum an der Sedentaler Straße eröffnet werden.
Auch das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl ist ein ganz besonderer Ort mit einer besonderen Geschichte. Im November 1988 startete es als „Haus der offenen Tür“. Viele sind der Einrichtung im Laufe der 36 Jahren treu geblieben, auch wenn sie dem Angebot schon längst entwachsen sind. Mit Hilfe der Künstlerin Rita Döhmer machte das Kinder- und Jugendzentrum dem TSV zum runden Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk: Ein großes Bild voll plastischer Blüten.
Ein Geschenk gab es auch noch für den Kochclub des TSV Jugendzentrums. Die Damen des Projektes „Heimat:Erde“ hatte mit ihren Brotbeuteln zum Verkauf einen Stand im TSV-Gebäude (wir berichteten) aufgebaut. 200 Euro kamen so als Spende zusammen, die an den Kochclub übergeben wurden.