Lyrische Wort-Welten
Hochdahl · Victoria Thoma ist eine Poetin, genauer noch eine Poetry Slammerin. Mit ihren Texten, rund um die Welt ihrer eigenen Gedanken, begeistert die 16jährige Schülerin nicht nur Freunde und Bekannte, sondern mittlerweile ganz Hochdahl.
(tb) Bereits zum zweiten Mal erzielte sie beim Poetry Slam in der Stadtbücherei Hochdahl den ersten Platz des Dichterwettkampfes. Doch der Ruhm ist für die Schülerin der elften Klasse kein Grund, sich auf die faule Haut zu legen. Ideen für neue Texte sind zu ausreichend vorhanden. "Meine Texte formen sich erst in meinem Kopf, bevor ich sie zu Papier bringe", verrät Victoria. Nicht selten befasst sie sich mit Alltagsproblemen. "In meinem ersten Text ging es beispielsweise um den Gegensatz "Früher und Heute". War damals wirklich alles besser, wie es meine Oma immer gerne behauptet?" Mit ihren kleinen geschriebenen Kunstwerken möchte Victoria die Zuhörer zum Nachdenken anregen. "Ich habe bereits zu Grundschulzeiten gerne Geschichten geschrieben. Es macht mir Spaß, das aufzuschreiben, woran ich denke."
Das Schreiben scheint aber ihr Hobby zu bleiben: "Ich möchte später gerne Jura studieren und Richterin werden", verrät sie. Welche Uni es werden soll, steht für die Gymnasiastin ebenfalls fest. "Die Uni Münster. Sie ist eine der besten Unis im Land und die Stadt ist traumhaft schön." Auch an Hobbys fehlt es im Leben der kreativen Hochdahlerin nicht. "Ich spiele zwei- bis dreimal die Woche Volleyball, übe Geige und Klavier und spiele zudem im Orchester meiner Schule." Freizeit ist für Victoria ein Fremdwort. "Ich bin die Woche über sehr eingespannt." Ein Grund, sich auch mit diesem Thema einmal genauer auseinander zu setzen. "Mein neuer Text handelt von der Thematik, wichtige Dinge immer vor sich herzuschieben."
Ob sie diesen Text allerdings zum nächsten Poetry Slam im Sommer in der Stadtbücherei Hochdahl vortragen wird, ist noch unklar. "Ich könnte mir auch vorstellen, an größeren Events teilzunehmen. Zutrauen würde ich mir das schon." In angrenzende Großstädte, wie beispielsweise Köln oder Düsseldorf, sind Poetry Slams bereits fest im Kulturkalender verankert. Nicht selten besuchen mehrere hundert Leute diese Wettkämpfe. "Im Grunde habe ich mit dem Dichten angefangen, um Routine im Sprechen vor großem Publikum zu bekommen. Da waren Poetry Slams in Städten wie Düsseldorf oder Köln eine gute Übung für mich." Bis es allerdings soweit ist, sind Victorias Eltern ihre kritischsten Zuhörer. "Sie sagen mir frei heraus, wenn Texte zu langatmig werden. Das ist wichtig", so die junge Dichterin abschließend.
Poetry Slams (z.dt. Dichterwettkampf) ist ein Wettbewerb, bei dem mehrere Personen selbst verfasste Texte vortragen können. Der Gewinner wird stets vom Publikum durch den Applaus gewählt. In der Hochdahler Stadtbücherei findet im Sommer dieses Jahres bereits die dritte Veranstaltung statt.