Forum Sandheide nimmt Gestalt an Kunst am Bau: Nun live und in Farbe
Hochdahl · So bunt wie das Leben der Menschen in Hochdahl ist, so bunt ist auch das Gesamtkonzept von Künstler Lothar Kniep für die Außendarstellung des Forums Sandheide geworden. Nun wurde es der Öffentlichkeit präsentiert.
Im November 2020 kamen unterschiedliche Künstler aus Erkrath im ehemaligen Aparam-Gebäude an der Hildener Straße 28 zusammen und ließen sich die Idee zum Projekt „Kunst am Bau“ durch Vertreter des SKFM Erkrath, IKZ (Integration-Kulturzentrum), der Tafel Erkrath, des TSV Hochdahl sowie durch den Verein „Die Werkstatt“ präsentieren. Aufgabe war es damals, die Außenfassade ansprechend zu gestalten und außerdem ein Logo und eine Skulptur zu kreiren. Bis Februar 2021 hatten die damals zwölf Künstler Zeit, ihre Entwürfe einer fachkundigen Jury vorzulegen. Am Ende überzeugte das Konzept von Lothar Kniep die Jury.
Zu sehen ist nun - live und in Farbe - in der Nähe des Eingangsbereiches des Gebäudes eine 4,20 Meter hohe Skulptur, von Lothar Kniep entworfen und von der Erkrather Firma Frank Hanke gebaut. Der Betrachter sieht dort fünf bunte Metallstelen, die zum einen die fünf eingangs erwähnten Vereine - die ab November in das Forum Sandheide einziehen werden - repräsentieren, aber zum anderen auch für die Geschichte des Hauses stehen. Viele Jahre lang wurde hier mit Edelstahl gearbeitet. Die bunten Stelen werden von einem großen „F“ eingerahmt und im unteren Bereich der Skulptur sieht man ein etwas kleiner gewähltes „S“ - die Initialen des Forums Sandheide.
„Der Buchstabe ‚F‘ steht aber auch für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Vereine, die die Menschen, die ihr zukünftig ein und aus gehen werden, mit offenen Armen empfangen“, erklärt uns Künstler Lothar Kniep. Dass der Erkrather Künstler als Werkstoff Edelstahl benutzt hat, hat auch noch einen anderen Grund: Die Geschichte des Stadtteils Hochdahl. Durch eigene Recherechearbeit und vor allem durch intensive Gespräche mit dem bekannten Heimat-Historiker Herber Bander, erfuhr Lothar Kniep wichtiges Hintergrundwissen über Hochdahl. Dieses fasste er entsprechend in einer informativen Kurzfassung schriftlich zusammen, die später einmal den Besuchern auf einem Bildschirm im Foyer des Forums Sandheide präsentiert wird. „Dort erfahren die Erkrather unter anderem, dass es in Hochdahl von 1847 bis 1912 ein imponierendes Eisenhüttenwerk gab. 1865 gehörte die Hochdahler Hütte zu den größten Hochofenanlagen des Ruhrgebietes“, sagt Lothar Kniep.
Zum anderen wurde Hochdahl außerdem durch den Bau der steilsten Eisenbahnlinie Europas von Düsseldorf nach Elberfeld (ab 1838) bekannt. Somit symbolisieren die hochschießenden Stelen die Schienen der Eisenbahnstrecke und die Verbindung zur Eisenhütte.
Lässt der Betrachter nun seinen Blick weiter in Richtung Hauptgebäude schweifen, erkennt er die vom Künstler angebrachten bunten Folien an den zwei mittleren Außenbändern der Fassade. Hier finden sich die für die Stelen gewählten Farben rot, grün, gelb, blau und orange wieder und verleihen dem Gebäude einen lebendigen und fröhlichen Touch. „Über der Eingangstüre wird in den nächsten Wochen noch eine farblich korrespondierende Leuchtschrift angebracht werden“, so Lothar Kniep. Um die Folien anzubringen, half die Firma Olaf Grau Dachdeckermeister GmbH spontan und stellte dem Künstler den firmeneigenen Steiger kostenfrei zur Verfügung.
Voraussichtlich am 2. November sollen die restlichen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten im Forum Sandheide abgeschlossen sein und die Vereine können ihr neues Quartier beziehen. Die offizielle Einweihung des Gebäude wird erst im Frühjahr stattfinden, wenn die Temperaturen wieder freundlicher sind.
Mehr Informationen gibt es auf www.forum-sandheide.de und www.kunstknieperei.de
