Klassentreffen: Wisst ihr noch...damals?

Hochdahl · "Millrath war früher ein Dorf mit rund 300 Einwohnern", erinnert sich Rainer Krutki. "Jeder kannte jeden." Der Pensionär schwelgt gerne in Erinnerung alter Zeiten. Besonders beim Klassentreffen der alten Millrather Volksschule ist der Ur-Millrather gesprächig.

(v.li.) Planen gemeinsam die regelmäßigen Klassentreffen der alten Volksschule Millrath: Rainer Krutki, Monika Pelleter-Vogelskamp und Dieter Tilp.

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(tb) "Ja das war schon eine Zeit für sich damals." Auch Dieter Tilp kann sich noch gut an die Kindertage in der Millrather Schule erinnern. In den Räumen, die heute einem Kunstverein und Chören als Probenräume dienen, wurden damals die ersten bis achten Klassen unterrichtet. "Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Es gab drei Klassenräume. In jedem wurden zwei bis drei Klassen von einer Lehrkraft unterrichtet." Monika Pelleter-Vogelkamp ist sich sicher, dass man auch durch diese Lehrmethoden einen guten Kontakt zu älteren und jüngeren Schülern hatte. "Man kam mit viel mehr Kindern in Kontakt."

Im heutigen Millrather Brauhaus (frühere Gaststätte Kupp) trafen sich rund 50 Ehemalige zum gemeinsamen Erinnerungsaustausch. "Wir veranstalten alle zwei Jahre ein Klassentreffen, damit man sich nicht aus den Augen verliert. Viele Millrather sind weggezogen, die Frauen haben ihre Mädchennamen abgelegt. Es ist nicht so einfach, den Kontakt mit allen zu halten", weiß Rainer Krutki. Gemeinsam mit seiner Ehefrau hat sich der Rentner bereits 2003 an die Arbeit gemacht, etliche Ehemalige ausfindig zu machen und die regelmäßigen Treffen zu initiieren. Unterstützung bekommt er seit einigen Jahren von ebenfalls ehemaligen Volksschülern, Dieter Tilp und Monika Pelleter-Vogelskamp.

"Wir haben uns vor drei Wochen zusammengesetzt und die Veranstaltung geplant. Es geht uns nicht um ein umfangreiches Programm. Lieber wollen wir die Gelegenheit zum gemeinsamen "töttern" nutzen", ist sich Krutki sicher. Rund 120 Gäste werden zu jedem Klassentreffen eingeladen. "Es ist ein sehr großer Kern, der auch wirklich jedes Mal erscheint. Das freut uns wirklich enorm", sagt Monika Pelleter-Vogelskamp. So wurden über Tische und Stühle hinweg alte Geschichten aus der Nachkriegszeit ausgepackt. "Ich erinnere mich daran, wie mein Vater mir selbst Holzblotschen schnitze, weil ich keine Schuhe besaß. Damit bin ich im tiefsten Schnee zur Schule und zurück gelaufen", so Krutki. Obwohl die Schuljahre nicht immer von Spiel und Spaß geprägt waren, erinnern sich die Millrather doch gerne an die alten Zeiten zurück.

"Es gibt kein schöneres Fleckchen Erde, als unser Millrath", ist sich Dieter Tilp sicher. Damals war der kleine Stadtteil noch Luftkurort. Wo heute Haus an Haus steht und Asphalt die Straßenzüge verbindet, prägte damals noch grüne Natur das Bild. "Ja so war das damals, in unserem Millrath", so Krutki abschließend.