Imkern- Das etwas andere Hobby

Hochdahl · Bunte Blumenwiesen, blühende Obstbäume und ein langer Teppich voller Klee. Wenn Stephanie Vorholt von diesen Landschaften träumt, dann denkt sie dabei nicht an ein Picknick im Freien, sondern an tausend fleißiger Tierchen- Stephanie Vorholt ist nämlich Imkerin.

Stephanie Vorholt und ihr ganzer Stolz - ihre Bienen.

Foto: tb

Die Liebe zu den schwarz-braun gestreiften Honigbienen übernahm die 24 jährige bereits von ihrer Mutter. "Sie ist selbst ambitionierte Hobbyimkerin in meiner alten Heimat Haltern am See", verrät die Biologiestudentin. Mittlerweile bringt es Stefanie Vorholt auf insgesamt zehn eigene Bienenstöcke. "Wir sprechen hierbei von Völkern. Jedes Volk hat eine Bienenkönigen, die ausschließlich für das Eierlegen zuständig ist. Alle anderen Bienen sind die Kinder dieser einen Königin", erklärt die Fachfrau.

In Erkrath stehen gleich vier Völker, zwei davon an der Hochdahlerstraße/ Ecke Bruchhausener Straße. "Im Spätsommer fahre ich zweimal die Woche alle Völker ab, füttere die Tiere mit Zuckerwasser bei und überprüfe den Milbenbefall. Wenn genügend Futter in der Natur zu finden ist, reicht ein Besuch die Woche." Gewinn macht die Hobbyimkerin mit ihrer Leidenschaft nicht wirklich. "Natürlich verkaufe ich meinen Honig, aber in erster Linie geht es mir um den Erhalt der Bienen und um deren Wohlbefinden. Ich muss den Tieren nicht unbedingt den Honig entwenden, wenn sie ansonsten nicht mit ausreichend Futter über den Winter kommen."

Angemeldet sind die Bienen von Stephanie Vorholt ebenfalls. Die Tierseuchenkasse, sowie das ortsansässige Veterinäramt und gegebenenfalls die vertretenen Vereine sollten über ein neues Volk informiert werden. "Dem Hobby nachgehen kann aber jeder, der interessiert ist. Ich habe die Pflege und Haltung vor drei Jahren in Recklinghausen erlernt und ein Jahr später direkt mein eigenes Volk erhalten", verrät sie.

Der Aufbau eines neuen Grundstockes sollte allerdings mit dem Grundstückseigentümer abgeklärt werden.
Erst neulich wurde das Bienenvolk an der Hochdahlerstraße allerdings Opfer einer Vandalismusattacke. Eines der Völker wurde umgestoßen und die Arbeit tausender Bienen zerstört. "Ich habe einen Aufruf gestartet und darum gebeten, dass sich die Täter bei mir melden", so die Imkerin. Obwohl sie kaum mit Erfolg rechnete, meldeten sich die Eltern zweier minderjähriger Jungs. "Wir haben uns getroffen und über die Tat gesprochen. Mutigerweise haben sich Beide entschuldigt und mir im kommenden Jahr ihre Hilfe bei der Honigernte zugesichert. Eine solche Zivilcourage ist heutzutage wirklich selten!"

Eine zusätzliche Bitte spricht Stefanie Vorholt abschließend allen Gärtnern aus. "Es wäre schön, die Wiese nicht gleich nach zwei Tagen zu mähen um den Klee zu erhalten. Auch bunte Bienenweiden sind nett anzusehen und helfen den Bienen bei der jährlichen Futtersuche. Somit sind auch im kommenden Jahr gesunde Bienenvölker und leckerer Mischhonig garantiert."