Bündnis 90/Die Grünen informiert Erkrather wenden sich ans Landeskartellamt
Hochdahl · Ein Musterschreiben zur Überprüfung der Fernwärmerechnung der EON für das Jahr 2021 durch die Landesenergiekartellbehörde, die beim nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Klimaschutzministerium angesiedelt ist, haben Bündnis 90/Die Grünen Erkrath jetzt auf ihre Homepage gestellt.
Unter www.gruene-erkrath.de können alle an die Fernwärme angeschlossenen Bürgerinnen und Bürger dies nun herunterladen, mit ihren persönlichen Daten versehen und an die Behörde senden. Hintergrund der Aktion der Grünen sind die hohen Wärmerechnungen für das Jahr 2021, die EON in den letzten Wochen an ihre Kunden versandt hat und die in vielen Fällen zu Nachzahlungen von mehreren hundert oder sogar tausend Euro führen.
Peter Knitsch, Sprecher der Erkrather Grünen: „Je mehr Betroffene das Schreiben an die Kartellbehörde senden, desto größer die Chance, dass dort eine sorgfältige Überprüfung der Rechnungen stattfindet. Gleichzeitig empfehlen wir EON mittzuteilen, dass die Bezahlung der Rechnung für 2021 nur unter dem Vorbehalt der rechtlichen Überprüfung geschieht“. Die Grünen sehen mehrere Ansatzpunkte für eine mögliche Rechtswidrigkeit. So werden zum Beispiel je nach Baujahr der Gebäude unterschiedliche Arbeitspreise von EON berechnet, obwohl die Kosten für die Bereitstellung der Wärme gleich sind. Die Berechnungsformel für den Fernwärmepreis beinhaltet zudem ausschließlich statistische Werte aus dem Jahr 2021 und berücksichtigt nicht die tatsächlichen Gaseinkaufspreise von EON. Dies kann jedenfalls in Jahren wie 2021 und noch stärker im Jahr 2022, in dem mit einer weiteren drastischen Verteuerung zu rechnen ist, dazu führen, dass bei EON enorme und nicht gerechtfertigte Übergewinne zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher entstehen. Peter Knitsch: „Da es sich bei der Fernwärme, die grundsätzlich eine gute Sache ist, um ein Monopol handelt, verfügt die Landeskartellbehörde über die sogenannte Missbrauchsaufsicht. Angesichts der hohen Rechnungen und Nachzahlungen in diesem Jahr, die viele Betroffene in erhebliche Schwierigkeiten und einige sogar in existenzielle Probleme gebracht hat, ist eine sorgfältige Überprüfung der Angemessenheit der Forderungen durch die Aufsicht dringend notwendig.“