Ein schöner Brauch Eine Geste der Wertschätzung

Hochdahl · Es ist eine liebgewonnene und langjährige Tradition: Stets zum Anfang eines Jahres bringt Landrat Thomas Hendele einen Blumenstrauß ins Franziskus-Hospiz Hochdahl. Dieses Jahr musste der Termin leider um einige Monate - bedingt durch die Coronapandemie - nach hinten verschoben werden.

HospizleitungSilke Kirchmann (li.) freute sich sehr über den Blumenstrauß von Landrat Thomas Hendele (re.).

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Umso mehr freuten sich Hospizleitung Silke Kirchmann und ihr Team in der vergangenen Woche über den Besuch des Landrates. Begonnen hat dieser Brauch bereits vor mehr als 25 Jahren. „Zu dieser Zeit brachte Ernst Buddenberg die Wunschbaum-Aktion zur Weihnachtszeit in unsere Stadt“, erinnert sich Regina Wedding, stellvertretende Bürgermeisterin. „Landrat Thomas Hendele unterstützte schon damals diese Aktion.“ Daraus entwickelte sich etwa zur selben Zeit eine Geste der Wertschätzung für die Arbeit der Mitarbeiter des Hospizes und natürlich auch eine Form der Symbolik des Mitgefühls an die Angehörigen der dortigen Bewohner, in Form eines farbenfrohen Bluemstraußes, den Landrat Hendele fortan immer zu Beginn eines Jahres bis heute ans Franzsiskus-Hospiz persönlich überreicht.

Der Blumenstrauß, der im Folgenden jeden Monat ans Hospiz übermittelt wird, stammt vom Fachgeschäft „Blumenfreund“ aus Hochdahl, dessen Mitarbeiter mit viel Liebe den Strauß zusammen stellen. „Wir freuen uns immer sehr über diese bunte Aufmerksamkeit“, so Silke Kirchmann, Hospizleitung. Ihren Platz finden die Blumen stets im „Raum der Stille“, in den sich Angehörige gerne auch mal zurückziehen. „Sowohl wir als Team als auch die Angehörigen erfreuen sich an dem Blumenstrauß, der bei aller Trauer, so viel Fröhlichkeit und Hoffnung ausstrahlt“, sagt Silke Kirchmann. In diesem Jahr wird das Franziskus-Hospiz leider vermutlich einen traurigen Rekord brechen. Im vergangenen Jahr verstarben 116 Menschen in der Einrichtung, in diesem Jahr sind es bereits 90. Im Schnitt beträgt die Verweildauer der hier lebenden Menschen zwischen 24 bis 26 Tage, manchmal sind es aber auch nur neun Tage. „Das ist für unser Team eine sehr große emotionale Belastung und in diesen Tagen fragen wir uns, wie viel Leid kann unser Team ertragen...“

Um hier Hilfe zu leisten, unterstützen sich die Mitarbeiter stets untereinander und können sich immer mit Fragen, Sorgen und Nöten an ihre Teamleitung wenden. Auch Gesprächskreise und Seminare sorgen dafür, dass die Pflegekräfte jeden Tags aufs Neue motiviert und gestärkt ihrer Berufung nachgehen. Silke Kirchmann freute sich sehr über Thomas Hendeles Besuch und informierte ihn dabei über die neuesten Entwicklungen im Franziskus- Hospiz - wie beispielsweise das neue Arbeitsfeld des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes, welches Koordinatorin Kornelia Smailes leitet. Und schließlich der für 2022 anstehende Bau des Tageshospizes.

Mehr Informationen zum Franziskus-Hospiz gibt es im Internet auf www.franziskus-hospiz-hochdahl.de.

(nic)