Kochprojekt im TSV Kinder- und Jugendzentrum Die neue Küche bringt Farbe ins Jugendzentrum

Hochdahl · Die Küche des TSV-Jugendzentrums am Bürgerhaus Hochdahl war ganz schön in die Jahre gekommen: Grau-schwarz melierte Bodenfliesen, beige Küchenmöbel, weiße Wandkacheln und Neonröhrenbeleuchtung sorgten so gar nicht mehr für eine heimelige Atmosphäre. Zeit also für eine Veränderung.

Nun erstrahlt die Küche des TSV-Jugendzentrums in neuem Glanz und wartet darauf, von den Kinder erobert zu werden.

Foto: Gabriela Klosa

Die Kinder und Jugendlichen, die zum Jugendzentrum des TSV Hochdahl kommen, verbringen hier immer eine gute Zeit miteinander. Vor Corona schwang die Koch-AG jeden Mittwoch die Pfannen und Töpfe, um etwas Leckeres auf die Teller zu zaubern. „Über sehr lange Zeit hat uns hierbei eine Seniorin, die wir durch die Erkrather Ehrenamtsbörse vermittelt bekommen haben, tatkräftig unterstützt“, erklärt uns Gabriela Klosa (Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums). Die Zutaten für die schmackhaften Gerichte kamen oft von der Erkrather Tafel, andere Lebensmittel wurden spontan eingekauft. Die Küche ist in der Regel Kommunikationsort Nummer Eins.

Beim Zubereiten der Speisen und anschließendem geselligen Essen kommt man miteinander ins Gespräch. Deshalb sollte dieses Projekt trotz Corona-Blues auf gar keinen Fall einschlafen. Denn schließlich gibt es auch noch ein Leben nach der Pandemie. Gesagt, getan und so nutzen die Mitarbeiter des Jugendzentrums vor allem die Lockdown-Zeit, um ein Konzept unter dem vielversprechenden Titel „Die bunte Welt in unserer Küche“ zu entwickeln. „Vor drei Jahren wurde Dank einer Geldspende durch die Deutsche Postcode Lotterie unsere Theke im Jugendzentrum erneuert“, so Klosa.

Die 30 Jahre merkte man der ehemaligen Küche des Kinder- und Jugendzentrums des TSV Hochdahl wahrlich an.

Foto: Gabriela Klosa

„Unsere Küche war 30 Jahre alt und somit ein altes Schätzchen und deshalb haben wir erneut einen Förderantrag bei der Deutschen Postcode Lotterie gestellt, um unser Projekt in die Tat umzusetzen.“ „Die bunte Welt der Küche“ basiert auf drei Säulen und soll die sozialen Kompetenzen, Chancengleichheit und Inklusion fördern. Zu dem Projektvorhaben gehören ein vielfältiges Kochangebot - international und generationsübergreifend - begleitet von partizipatorischen Aktivitäten, wie beispielsweise Fotografie und die Erstellung von einem Kochrezezeptbuches in digitaler oder analoger Form und natürlich die kindgerechte Modernisierung des Küchenbereiches im Jugendtreff. „In unserem offenen Jugendtreff kommen vorwiegend Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien zusammen. Sie haben verschiedene soziale und ethnische Hintergründe, besuchen unterschiedliche Schulformen und verfolgen mit dem Besuch unserer Einrichtung verschiedene Absichten“, so Gabriela Klosa. „Beim Kochen und gemeinsamen Essen kommen sie jedoch  zusammen, öffnen sich für persönliche Gespräche und erleben die Gemeinschaft.“ International und generationsübergreifend soll dabei agiert werden.

Der Kreativität sind beim Kochen keine Grenzen gesetzt.

Foto: Gabriela Klosa

In Kooperation mit dem Freundeskreis für Flüchtlinge werden ausgesuchte Migranten dazu eingeladen, ihre Heimatspeisen gemeinsam mit den Kindern vorzubereiten. „Dabei können sich Gespräche über das jeweilige Land, die Traditionen und das Leben dort ergeben. Auch die im Verein aktiven Senioren werden zur Mitgestaltung motiviert. Auf der Agenda stehen außerdem ein selbst gestaltetes Fest mit internationalen Speisen, die Dokumentation der Kochsessions mittels Fotostory, kleinen Videos und die Erstellung eines eigenen Kochbuches. Nach über einem Jahr ist die Küche nun endlich fertig gestellt. 20.000 Euro gab es dafür von der Deutschen Postcode Lotterie, 4.000 Euro durch die Stadt Erkrath und 1.000 Euro durch private Spenden. Im Vorfeld hat die  Stadt Erkrath die Küche gründlich renoviert. Fliesen entfernt, Boden und Elektrik erneuert.

Der Unterschied zur ehemaligen Küche ist wie Tag und Nacht und wirklich gelungen. Hell, freundlich, modern - da möchte man am liebsten sofort loslegen und was Leckeres brutzeln. Aber - noch müssen sich das Team des Jugendzentrums und die Kinder in Geduld üben. Die Pandemielage lässt es im Moment leider nicht zu.

Einen kleinen Lichtstreif am Horizont gibt es allerdings schon. Nach monatelanger virtueller Hausaufgabenbetreuung, konnte das Jugendzentrum vor einigen Wochen nun endlich in die persönliche 1:1-Betreuung vor Ort übergehen, inklusive auflockernder Bewegungspausen, beispielsweise am erst kürzlich entstandenen Fitnesspfad (wir berichteten). Bis zu sieben Kinder pro Tag nutzen im Moment dieses Angebot. Für die Sommerferien haben Gabriela Klosa und ihr Team auch schon tolle Pläne.

„In den ersten zwei Wochen der Sommerferien werden wir Teil des Spielesommers in der Sandheide durch das Quartiersmanagement sein und für die dritte Woche planen wir wieder unser beliebtes Kunstprojekt  „Art and Skating“ - Skateboards bemalen - „Juniorforscher unterwegs“ und das Fotoprojekt „Click! Ich mach ein Foto“.  „Wir hoffen, dass bis dahin wieder etwas möglich ist und Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht.“ Wir drücken ganz kräftig die Daumen.

(nic)