Ausstellung in der Kreissparkasse Düsseldorf Daniela Günzel und „Der zweite Blick“

Alt-Erkrath · Die Kreissparkasse Düsseldorf an der Bahnstraße 20 zeigt noch bis zum 16. August eine ganz besondere Ausstellung: Daniela Günzel aus Erkrath präsentiert Fotografien mit speziellem Charakter und der Titel ihrer Ausstellung „Der zweite Blick“ hält auf jeden Fall was er verspricht.

Fotografin Daniela Günzel zusammen mit Töchterchen Clara (8 Monate) während der Ausstellungseröffnung in der Kreissparkasse Düsseldorf.

Foto: nic

„Sehe ich da etwa noch ein Schiff? Und ist das hier ein Rettungsring? Oder dort - was machen denn da die bunten Fähnchen?“...Mit leicht verdrehtem Kopf steht der Betrachter vor Daniela Günzels Fotografien. Es sieht so aus, als wenn sich im Bild selber, ein anderes noch spiegelt. Im Vordergrund stehen meist außergewöhnliche Gebäude, urbane Plätze, Industriedenkmäler oder Straßenzüge. Mit einer speziellen Technik verfremdet sie das Motiv.

„Ich bin auf diese Art des Fotografierens aufmerksam geworden, als ich in einem Buch das Werk ‚Edingburgh‘ von Thomas Keith entdeckt habe“, sagt uns Daniela Günzel während der Ausstellungseröffnung. Dieses Werk gilt als eine der ersten Fotomontagen und entstand durch sechsfache Belichtung. Keith bildete verschiedene Gebäude übereinander fotografiert ab. Daniela Günzel war so fasziniert von dieser Fototechnik, dass sie ab diesem Zeitpunkt mit ihrer analogen Spiegel-Reflexkamera loszog und mit mehrfacher Belichtung experimentierte. „Die meisten meiner Fotos sind in meinen Urlauben, beispielsweise in Oslo, Istanbul, Zadar oder Agadir entstanden. Es gibt aber auch Motive mit dem Düsseldorfer Rheinturm oder von alten Industriedenkmälern im Ruhrgebiet.“

"Istanbul" von Daniela Günzel.

Foto: nic

Wenn die Filmrolle voll ist, dreht sie den Film manuell zurück und fotografiert erneut. Der Effekt der Doppelbelichtung mit zufälliger überlappender Motivwahl entsteht also einzig und allein in ihrer Kamera. „Die Überraschung ist dann nach der Entwicklung der Bilder für mich selber groß, da ich bei dieser Art der Fotografie sehr viel dem Zufall überlasse, indem ich Streifzüge durch verschiedene Orte mache und nach der ersten Belichtung des Filmes neue Motive auf den bereits voll fotografierten Film aufnehme, ohne zu wissen, welches Motiv zuerst auf dem Negativ aufgenommen wurde“, erklärt die Fotografin. Es entstehen dabei sehr interessante Aufnahmen, die wie eine Art Collage wirken.

"Oslo" von Daniela Günzel.

Foto: nic

Daniela Günzel wurde 1984 in Düsseldorf geboren und lebt und arbeitet als Sachbearbeiterin für Neubauten in Erkrath. Unter anderem haben ein Studium der Architektur (2005 bis 2008) und eine Fotografieausbildung (2008 bis 2010) dazu geführt, dass schon früh Gestaltung und Kunst eine Rolle in ihrem Leben gespielt haben.

Sowohl bei der „Kunstpause“ in der Stadthalle Erkrath und bei der „Erk@rt“ konnte sie bereits ihre Werke einem breiteren Publikum präsentieren. Nun ist sie in der Kundenhalle der Kreissparkasse Düsseldorf in Alt-Erkrath zu sehen. Mehr Informationen zur Künstlerin und ihren Werken gibt es online auf www.danielaguenzel.de.

(nic)