200 Jahre Kreis Mettmann Wechselvolle Geschichte seit 1816
Kreis · Im Jahr 2016 kann der Kreis Mettmann auf eine 200jährige Geschichte zurückblicken. Anlässlich dieses Jubiläums findet im Kreishaus in Mettmann eine Jubiläumsfeier mit geladenen Gästen statt.
Im Anschluss daran werden Landrat Thomas Hendele und der Archivar des Kreises, Joachim Schulz-Hönerlage, eine Ausstellung zur Geschichte des Kreises eröffnen.
Die Wanderausstellung kann ab Montag, 2. Mai, für die Dauer von vier Wochen im Kreishaus besucht werden. Im Laufe des Jahres wird sie dann durch alle kreisangehörigen Städte touren und den Bürgern an zentralen Stellen offen stehen.
Zu der Ausstellung wird es außerdem einen umfangreichen Ausstellungskatalog geben, der auf der Homepage des Kreises (Rubrik Kreis und Städte, 200 Jahre Kreis Mettmann) zum Download bereit stehen wird. Auch ein Poster, gezeichnet von dem Düsseldorfer Illustrator Jacques Tilly, wird es anlässlich des Kreisjubiläums geben.
Das großformatige "Wimmelbild" zeigt alle zehn Städte des Kreises mit ihren Sehenswürdigkeiten und Eigenarten und ist ab Anfang Mai gegen eine Spende für den Förderverein neanderland KULTUR im Kreishaus (Düsseldorfer Straße 26 in Mettmann, 5. Etage, Raum 1.513) erhältlich.
Ausstellung und Begleitbroschüre zum Kreisjubiläum präsentieren wichtige Aspekte der langen, an Veränderungen und Umbrüchen reichen Geschichte. Nicht nur die Kreisverwaltung mit ihren Aufgaben hat sich verändert, sondern auch die Zusammensetzung des Kreises und seine Wirtschafts- und Infrastruktur.
Am 29. April 1816 wurde in der preußischen Rheinprovinz die Einteilung des damaligen Regierungsbezirkes in 12 Kreise als rein staatliche Verwaltungsbezirke amtlich bekannt gemacht. Die Neuordnung galt mit Wirkung vom 1. Mai 1816. Für das Gebiet des heutigen Kreises Mettmann waren damals drei Kreise zuständig: Düsseldorf-Land, Mettmann und Opladen.
Vier Jahre nach der ersten Kreiseinteilung wurden 1820 erste Korrekturen vorgenommen: Die Stadt Düsseldorf wurde bis 1872 Teil des Kreises Düsseldorf, der Kreis Mettmann wurde bis 1861 mit dem Kreis Elberfeld vereinigt. Im rheinisch-westfälischen Industriegebiet wurde 1929/1930 wegen des zunehmenden Industrialisierungsprozesses eine erstmals auf modernen raumplanerischen Vorstellungen basierende kommunale Neugliederung durchgeführt. Diese betraf in erheblichem Maß auch das Gebiet des heutigen Kreises Mettmann: Aus der kommunalen Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes ging der Landkreis Düsseldorf-Mettmann hervor, der aus den Landkreisen Düsseldorf, Mettmann und Essen-Kettwig gebildet wird.
1969 wurde der Landkreis Düsseldorf-Mettmann in Kreis Düsseldorf-Mettmann umbenannt. Er besteht zu dieser Zeit aus elf Städten und den Ämtern Gruiten, Angerland und Hubbelrath. Mit dem am 1.1.1975 in Kraft getretenen sog. Düsseldorf-Gesetz verlor die Stadt Monheim ihre Selbstständigkeit und wurde nach Düsseldorf eingemeindet. Dagegen klagte die Stadt erfolgreich vor dem nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshof in Münster und wurde schließlich zum 1.7.1976 eine wieder selbstständige und gleichzeitig zum Kreis Mettmann gehörende Stadt.
Rund zehn Jahre (1966 bis 1976) dauerte der kommunale Neugliederungsprozess in Nordrhein-Westfalen, ehe die Gesetzgebungsverfahren zum 1. Juli 1976 endgültig abgeschlossen werden konnten. Von zuvor 2.324 kreisangehörigen Gemeinden blieben noch 396 Gemeinden, von 57 Kreisen noch 31 Kreise und von 38 kreisfreien Städten noch 23 Städte übrig. Aus dem Kreis Düsseldorf-Mettmann wurde der neue, in seiner Zusammensetzung veränderte, Kreis Mettmann: Das Gebiet wurde um Langenfeld und Monheim erweitert. Gleichzeitig verlor der Kreis die Gemeinden Kettwig, Angermund, Schöller und Hubbelrath sowie den Erkrather Ortsteil Unterbach und den Nevigeser Ortsteil Dönberg. Seit 1975 ist das Kfz-Kennzeichen ME das Identifizierungsmerkmal des Kreises Mettmann.
Heute versteht sich die Kreisverwaltung Mettmann als moderner Dienstleister für die etwa 480.000 Einwohner. Mehr als 1200 staatliche und kommunale Aufgaben, von der Abfallentsorgung bis zur Zulassung von Kraftfahrzeugen, werden von rund 1400 Mitarbeitern in über 80 Berufen bearbeitet. In Trägerschaft des Kreises Mettmann kooperieren seine zehn Städte unter der touristischen Dachmarke neanderland. Die Region rund um das weltberühmte Neandertal, dem das neanderland seinen Namen verdankt, ist ein attraktives Ausflugsziel für Naturliebhaber, Kulturinteressierte und aktive Menschen aus den umliegenden Städten an Rhein, Ruhr und Bergischem Land sowie für Übernachtungsgäste.