Kommunale Offensive Mettmann gegen Multiresistente Erreger MRE-Netzwerk neu belebt
Kreis · Die Verbreitung beziehungsweise Übertragung von multiresistenten Krankheitserregern (MRE) zu bekämpfen, stellt das Gesundheitssystem vor eine große Herausforderung.
Die Abkürzung MRE steht für multiresistente Erreger. Hierbei handelt es sich um Bakterien, die gegen bestimmte Antibiotika resistent geworden sind, so dass diese Medikamente nicht mehr wirken. Im Kreis Mettmann wurde deshalb bereits im Jahr 2012 das Netzwerk KOMET MRE (Kommunale Offensive METtmann gegen MultiResistente Erreger) gegründet. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie ist dessen Arbeit ins Stocken geraten. Jetzt wurde in einem großen Kreis der Grundstein für einen Neustart gelegt.
Die Zusammenarbeit in einem MRE-Netzwerk soll dazu beitragen, die Verbreitung von multiresistenten Erregern zu verhindern. Das kann nur dann gut gelingen, wenn alle Institutionen gut miteinander vernetzt sind. Dazu können abgestimmte Maßnahmen sowie ein gemeinsames Vorgehen wirksam beitragen. Rund 60 Personen folgten der Einladung ins Kreishaus. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, des Rettungsdienstes, der Senioren- und Pflegeheime, der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, der Pflegedienste, der Krankenkassen und sonstigen Kliniken und Einrichtungen.
Von der vielfältigen Zusammensetzung der Gäste aus unterschiedlichen gesundheitlichen Bereichen war auch Dr. Miriam Korte-Berwanger vom Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG NRW) begeistert. Sie kümmert sich in der Fachgruppe „Infektiologie und Hygiene“ insbesondere um die MRE-Netzwerke im Land und erläuterte den Teilnehmenden die Entwicklung der Netzwerke in den vergangenen 20 Jahren. Dass die Netzwerkarbeit sinnvoll ist und bleibt, zeigte Alexander Triebs, Biologe und stellvertretender Abteilungsleiter Gesundheitsschutz beim Kreis Mettmann, mit Blick auf die Fallzahlen.
Schließlich berichtete Pascal Kreuzer aus dem Sachgebiet „Infektionshygiene“ im Gesundheitsamt Düsseldorf von der dortigen Netzwerkarbeit und den damit verbundenen Benefits beispielsweise die kurzen Kommunikationswege, der fachliche Austausch und das Lernen von Best-Practice-Beispielen.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, ihnen besonders wichtigen Themen zu benennen und zu gewichten. So wurde beispielsweise genannt, die Überleitung von Patientinnen und Patienten zu verbessern sowie die Desinfektions- und Hygienemaßnahmen zu optimieren. Die Auswertung dieser Themenvorschläge wird Basis für die nächste Veranstaltung im Herbst dieses Jahres sein. Interessierte finden bereits jetzt auf der Homepage der Kreisverwaltung www.kreis-mettmann.de unter dem Suchbegriff „MRE“ weitere Informationen.